Viele heimische Wildvögel suchen zur Zeit einen passenden Platz zum Brüten. „Sie können unseren Sperlingen, Meisen, Kleibern und Rothkehlchen helfen, indem Sie ihnen geeignete Nistkästen zur Verfügung stellen“, appelliert Dipl. Biologin Ursula Bauer vom Berliner Verein aktion tier – menschen für tiere e.V. Denn natürliche Nistmöglichkeiten seien Mangelware: Naturnahe Hecken, üppige Gebüsche und Sträucher gebe es in den meist aufgeräumten Parks und Gärten eher selten.
Zunächst müsse man herausfinden, welche Vogelarten überhaupt im Garten unterwegs seien, rät die Expertin. Denn viele Vögel seien sehr wählerisch, was die Nistkästen angeht. „Oft spielt die Größe des Einflugloches eine entscheidende Rolle“, sagt Bauer. Meisenarten wie Blau-, Hauben und Tannenmeise zum Beispiel bevorzugten sehr kleine Einfluglöcher zwischen 25 und 28 Millimetern Durchmesser.
Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper und Spatz dagegen würden nur Nistkästen mit größeren Eingängen beziehen: Diese müssten zwischen 32 und 35 Millimetern groß sein. Arten wie Hausrotschwanz, Bachstelze und Amsel freuten sich über sogenannte Halbhöhlen mit großem, offenen Eingangsbereich – mit geschlossenen Kästen können sie nichts anfangen.
Grundsätzlich sollten die Standorte an Hauswänden, auf Balkonen oder an Bäumen geschützt und für Katzen oder Marder nicht erreichbar sein. „Hängen Sie die Nistkästen in einer Höhe von zwei bis drei Metern auf und achten Sie darauf, dass das Einflugloch nach Osten oder Südosten zeigt“, empfiehlt die Biologin. So ist es von der Wetterseite (Westen) abgewandt und auch nicht längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt (Süden).