Köln (dapd). Manchmal ist es sinnvoller, ein altes Gebäude abzureißen und neu zu bauen anstatt es aufwändig zu sanieren. Das sei für in den 1960er und 1970er Jahren gebaute Häuser „oft die vernünftigste Lösung“, sagt Reimund Stewen, Regionalbüroleiter des Verbands Privater Bauherren (VPB) in Köln. Denn diese Gebäude hätten eine schlechte Energiebilanz.
Sind die Häuser großzügig geschnitten und genügt das Platzangebot auch heutigen Wohnwünschen, lohne es sich, über eine energetische Sanierung nachzudenken. „Meist sind aber die Grundrisse verwinkelt, die Räume klein, die Haustechnik veraltet“, gibt Stewen zu bedenken. Wenn ohnehin größere Um- und Anbauten geplant seien, rechneten sich fast immer Abbruch und Neubau.“
Die Altimmobilien haben viele Schwachpunkte wie dünne, nur 24 Zentimeter starke Außenwände aus nicht dämmenden Hohlblock- oder Bimssteinen, große einfach verglaste Fensterflächen, Elektrospeicherheizungen und ungedämmte Flachdächer. „Bungalowdächer wurden früher außerdem häufig als Kaltdachkonstruktionen ausgeführt“, erläutert der Experte. „Das heißt, unterhalb der Abdichtung zirkulierte die Luft. Sollen sie heute saniert werden, reicht es nicht, einfach eine Dämmschicht auf die Abdichtung zu legen. Es muss der gesamte alte Dachaufbau entfernt und mit der Dämmung neu aufgebaut werden. Das wird dann entsprechend teurer.“
Wer vor der Wahl steht, einen Altbau teuer nachzubessern oder neu zu planen, schafft sich mit dem Neubau eine bessere Ausgangsposition für die zukünftigen Entwicklungen“, sagt der VPB-Experte. Denn der Trend gehe zum Energieplushaus, und das lasse sich in einem Altbau nicht erreichen. Wer neu baut, komme zudem in den Genuss zinsgünstiger KfW-Darlehen.
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