Bonn (dapd). Der Anblick von Spinnen und Weberknechten ist nicht jedermanns Sache. Dennoch sollten Hobbygärtner die Tiere am Leben lassen. Fast alle Spinnen sind nämlich Insektenfresser und damit im Garten als Nützlinge unterwegs, wie der aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz in Bonn informiert. Sie ernähren sich von Mücken, Fliegen und Zikaden, teilweise auch von Springschwänzen und Heuschrecken.
Einer Massenvermehrung von Schädlingen könne in einem naturnahen Garten zum Beispiel die sogenannte Baldachinspinne frühzeitig entgegenwirken. Sie fängt ihre Opfer mit Hilfe eines kleinen Netzes, das sie horizontal anlegt, etwa in Büschen oder Wiesen oder auch in Holzstapeln. Auf Fruchtfliegen, Stechmücken oder Zikaden ist die Radnetze spinnende Gartenkreuzspinne Araneus diadematus spezialisiert. Ihre Netze versieht die Kreuzspinne mit Klebetröpfchen.
Nicht alle Spinnen bauen Netze
Meist ohne Netz kommen laut aid die Springspinnen Marpissa muscosa und Salticus cingulatus aus. Sie schleichen sich an ihre Beute heran, springen auf diese und lähmen sie mit einem Biss. Auch Weberknechte bauen keine Netze. Zwar gehörten diese Tiere streng genommen gar nicht zu den Spinnen, seien aber ebenfalls Gegenspieler zahlreicher Schadinsekten, berichten die Gartenexperten.
Um von den Spinnen im eigenen Garten zu profitieren, genügt es, sie einfach in Ruhe zu lassen – so sollten Hobbygärtner beispielsweise die Netze schonen und die Tiere auf gar keinen Fall töten. Auch breitenwirksame Insektizide vernichten nicht nur Insekten, sondern auch Spinnen. Dasselbe gelte für Akarizide, also chemische Mittel zur Bekämpfung von Milben, teilt der Infodienst weiter mit.
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