— von Michaela Kaebe — Frankfurt/Main/Oldenburg (dapd). Seit September gehört die altbekannte Glühlampe endgültig der Vergangenheit an, und viele Verbraucher trauern ihr nach. „Das ist ein Gewohnheitswechsel. Als die Glühlampe eingeführt wurde, empfanden die Menschen das neue Licht auch als ungewohnt“, beruhigt der Oldenburger Lichtberater Torsten Wedler.
Der Verbraucher habe die Auswahl zwischen Halogenlampen, Energiesparlampen und LED-Lampen, erläutert der Diplom-Ingenieur. „Die Halogenlampe ist vom Licht her mit der Glühbirne gut vergleichbar, sie ist sogar brillianter und damit ein sehr guter Ersatz. Allerdings ist sie nicht so energieeffizient wie LEDs und Energiesparlampen.“
Glühbirne ade – Halogenlampe: Brilliantes Licht, relativ hoher Energieverbrauch
Zahlen belegen das laut Andreas Lang von der Brancheninitiative licht.de in Frankfurt: „Halogenlampen verbrauchen 30% weniger Energie als Glühbirnen, Energiesparlampen und LED-Lampen sogar 80%.“ Trotz des vergleichsweise hohen Energieverbrauchs sieht auch Lang Anwendungsbereiche, für die Halogenlampe ideal ist: „Ihr Vorteil ist neben dem brillianten Licht die sehr gute Farbwiedergabe, was zum Beispiel für das Anstrahlen von Bildern oder die Beleuchtung der Küchenarbeitsfläche vorteilhaft ist.“ Ein weiterer Vorteil: Halogenstrahler sind sehr gut geeignet, um punktgenau gewisse Punkte oder Objekte beleuchten.
LED-Lampen: Vielseitig und sicher
Punktgenaues Licht können auch LEDs erzeugen. Sie seien weit entwickelt, lobt Wedler. „Das bläuliche, kalte Licht, mit dem viele Verbraucher LEDs noch verbinden, gehört der Vergangenheit an. Es gibt sie auch mit warm-weißem Licht“, . Die Lampen böten vielfältige, auch neuartige Anwendungsmöglichkeiten: „Man kann Tischkanten oder Stufen damit beleuchten, man kann mit Farben und sogar Farbwechseln arbeiten.“
Allerdings sei der Anschaffungspreis höher als bei anderen Lampentypen, außerdem gebe es große Qualitätsunterschiede: „LEDs haben das Potential einer langen Lebensdauer – aber nur, wenn sie sachkundig produziert wurden. Tests zeigen, dass das nicht bei allen Produkten, die auf dem Markt sind, der Fall ist. Der Verbraucher tut gut daran, sich beraten zu lassen und lieber auf Produkte etablierter Hersteller als auf vermeintliche Internet-Schnäppchen zurückzugreifen“, rät Lang.
Für Kinderzimmer sei die LED die ideale Lampe, meint Wedler: „Sie kann nicht platzen. Natürlich kann sie auch kaputt gehen. Aber dabei entstehen weder Glassplitter noch giftige Dämpfe.“
Einen weiteren Vorteil sieht Lang: „LEDs strahlen die Wärme, die sie bei der Lichterzeugung produzieren, über das Gehäuse ab, nicht über das Licht. Damit bleichen sie etwa empfindliche Textilien nicht aus.“
Energiesparlampe: Modelle für jede Anforderung
Bezüglich der Lichtleistung stießen LEDs allerdings noch gelegentlich an ihre Grenzen, merkt Wedler an: „Wenn höhere Beleuchtungsstärken gefragt sind, kann die Energiesparlampe mehr leisten.“
Die sei ohnehin besser als ihr Ruf, meint Lang: „Es gibt Energiesparlampen, die sehr schnell ihre maximale Leuchtkraft erreichen, und es gibt besonders schaltfeste Produkte.“ Mehr noch als bei den anderen Lampen müsse man sich bei Energiesparlampen genau überlegen, was man braucht: „Universelle Varianten, wie wir es von der Glühbirne gewohnt waren, gibt es nicht mehr.“
Lampen, die entscheidenden Faktoren: Lichtstärke, Lichtfarbe und Ausstrahlwinkel
Wer mit der Beleuchtung seines Zuhauses nicht zufrieden sei, solle sich zunächst überlegen, welche Leuchtmittel er brauche, rät Wedler: „Die Leute gehen oft los und kaufen sich eine schöne neue Leuchte. Zu Hause stellen sie dann fest, dass die Leuchte zwar schön, das Licht aber immer noch schlecht ist.“ Entscheidend seien Lichtstärke, Lichtfarbe und Ausstrahlwinkel der Lampe.
Wie hell eine Lampe ist, zeigt der Lumenwert. „Früher konnte man sich an der Wattzahl orientieren, das geht heute nicht mehr“, sagt Lang. Tabellen, die den Lumenwert für jede Glühbirnen-Art angeben, helfen bei der Auswahl. Wer dieselbe Lichtfarbe wie gewohnt wünsche, der wählt warm-weißes Licht. Aber vielleicht passt eine neutral- oder tageslichtweiße Lampe sogar besser zum gewünschten Zweck? Die Vielfalt ist größer geworden, meint Wedler: “ Wenn man sich die Alternativen vorurteilsfrei anschaut, muss man sagen, dass es kein Nachteil ist, wenn die Glühlampe verschwindet.“
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Wichtige Informationen, die die Auswahl erleichtern, findet der Verbraucher auf der Verpackung:
– die Lampenmaße
– die Energieeffizienzklasse
– die ungefähre Lebensdauer in Stunden
– die Lichtfarbe (Kelvin)
– die Lichtleistung (Lumen)
– den Vergleichswert in Watt (gibt an, welcher klassischen Glühbirne die Lampe entspricht)
– die Leistungsaufnahme (Watt)
– die Dimmereignung
– die Schaltzyklen, also wie oft die Lampe an- und ausgeschaltet werden kann
– die Anlaufzeit (Zeitraum, den die Lampe benötigt, um 60 Prozent des angegebenen Helligkeitswerts zu erreichen)
– Hinweise zur richtigen Entsorgung
– Falls die Lampe Quecksilber enthält, Angaben zur Menge und eine Website mit Informationen, wie die Lampe bei Bruch zu entsorgen ist.
Für die Suche nach dem passenden Lampenersatz helfen die dazugehörigen Lumenangaben:
25-Watt-Glühlampe: ca. 300 Lumen
40-Watt-Glühlampe: ca. 480 Lumen
60-Watt-Glühlampe: ca. 720 Lumen
75-Watt-Glühlampe: ca. 900 Lumen
100-Watt-Glühlampe: ca. 1..200 Lumen
Durchschnittliche Lebensdauer der Lampen:
Glühbirne: ca. 1.000 Stunden
Halogenlampe: ca. 2.000 bis 4.000 Stunden
Energiesparlampe: ca. 8.000 bis 12.000 Stunden
LED-Lampe: ca. 25.000 Stunden
Quelle: Andreas Lang, licht.de, Frankfurt am Main
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