Berlin (dapd). Angesichts explodierender Kosten für Energie und die energetische Sanierung von älteren Gebäuden werden nach Einschätzung der Wohnungseigentümer bezahlbare Mietwohnungen in Deutschland knapp. „Haushaltsenergie ist der maximale Kostentreiber im Moment“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Axel Gedaschko, am Dienstag in Berlin. Die Preise für Gas, Heizöl und andere Haushaltsenergien jenseits von Strom seien seit dem Jahr 2000 um 112 Prozent gestiegen. Der Strompreis habe um 78 Prozent zugelegt.
Ein weiterer Preistreiber sind laut Verband die Baukosten, die um 27,5 Prozent kletterten. „Wir sanieren uns systematisch den günstigen Wohnraum vom Markt“, sagte Gedaschko. Die Kosten für Dämmmaterial zur Steigerung der Energieeffizienz seien zum Beispiel um 35 Prozent und die für Brennwertkessel um 40 Prozent gestiegen.
Das komplette energetische Dichten und Dämmen eines Hauses aus den 60er Jahren bedeute bei der Warmmiete pro Quadratmeter eine Umlage von durchschnittlich 2,20 Euro. Abzüglich der erzielten Einsparung an Energiekosten bleibe der Mieter noch auf 1,50 Euro je Quadratmeter sitzen. „Das ist für viele nicht tragbar“, sagte Gedaschko. „Die Mieter, die sich das nicht leisten können, ziehen aus.“ Dadurch drohe eine soziale Trennung.
Als weiteren Kostentreiber bei den Mieten sieht der Verband, dessen Mitgliedsfirmen fast 30 Prozent aller Mietwohnungen hierzulande bewirtschaften, Steuern und Abgaben. Daher wollen die Wohnungseigentümer selbst Solaranlagen oder Blockheizkraftwerke betreiben. Doch bislang fordere der Staat dann auf die Mieteinnahmen noch eine Gewerbesteuer, die wiederum die Mieten verteuere. „Wir werden bestraft in dem Moment, wo wir selber als Vermieter Energie erzeugen“, sagte Gedaschko. Der Verband verlangt daher eine Änderung im Steuerrecht.
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