Berlin (ddp). Die Gaspreise für private Verbraucher in Deutschland sind einer Studie zufolge in diesem Sommer auf ihren tiefsten Stand seit 2007 zurückgegangen. Der aktuelle Preis sei eine Folge des Preisverfalls beim Rohöl von fast 150 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf unter 40 Dollar pro Barrel in der zweiten Jahreshälfte 2008, wie das Verbraucherportal toptarif.de am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die rund 700 regionalen Gasversorger hätten im Rahmen der Ölpreisbindung des Gases ihre Tarife um durchschnittlich 16,5 Prozent seit Jahresbeginn verbilligt.
Verschiedene Wirtschaftsforschungsinstitute, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, haben in den vergangenen Tagen auf einen möglichen, zum Teil drastischen Preisanstieg beim Gas zum kommenden Winter hingewiesen. «Das vom DIW skizzierte Szenario mit steigenden Gaspreisen von bis zu 25 Prozent ist angesichts des aktuellen Ölpreisniveaus allerdings als sehr unrealistisch einzustufen», erläuterte toptarif-Energieexperte Thorsten Bohg. «Die teuren Gaspreise der vergangenen Heizperiode waren die Folge extrem hoher Ölpreise von bis zu 145 Dollar pro Barrel im vergangenen Sommer», erläuterte er.
Sollten sich die Rohölpreise in den kommenden Monaten aber weiter zwischen 60 und 70 Dollar pro Barrel bewegen und die Heizölpreise in einem Niveau zwischen 50 und 55 Cent pro Liter verbleiben, sei im kommenden Winter eher mit einem moderaten Gaspreisanstieg von drei bis fünf Prozent zu rechnen. Wer sich vor unliebsamen Überraschungen schützen will, dem empfehlen die Experten die Wahl von Anbietern mit Preisgarantie.
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