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Frühjahrsputz: Die Sonne bringt es ans Licht

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Die Sonne bringt es ans Licht

Für viele Menschen ist jetzt die Zeit zum großen Frühjahrsputz gekommen. „Dahinter steckt neben der Tradition ein physikalisches Phänomen“, erklärt ARD-Haushaltsexpertin Silvia Frank, „die Sonne scheint endlich wieder, aber ihre Strahlen stehen noch sehr schräg – da sehen Sie jeden Fleck, jedes Staubkorn.“ Fenster und Gardinen sollten der erste Arbeitsschritt in jedem Raum sein, rät die Hauswirtschaftsmeisterin Kathrin Doliwa aus Schwaan. „Danach wischt man alles ab, was im Raum ist, und zwar am besten von hinten nach vorne, von links nach rechts und von oben nach unten.“ Alles, was man tragen könne, sollte zunächst hinausgebracht, Sofas und Kommoden von der Wand abgerückt werden. Auch andere unzugängliche Stellen seien jetzt mal dran: „Die Ecken und Kanten der Fensterrahmen zum Beispiel. Hier kommt man mit Holz- oder Wattestäbchen gut in die kleinen Ritzen und Ecken.“ Heizkörper seien für viele Leute ein Schrecken. Hier lohne sich die Anschaffung einer Heizungsbürste. Im Schlafzimmer stehe das Waschen der Inlays und das Reinigen des Bereichs unter dem Lattenrost auf dem Programm.

Hilfsmittel beim Frühjahrsputz einsetzen und auf die richtige Haltung achten

Mit guter Vorbereitung und den richtigen Hilfsmitteln könne man sich die Arbeit erleichtern, rät Urte Paaßen, Meisterin der Hauswirtschaft und Biologin aus Essen: „Auf jeden Fall sollte man, bevor man anfängt, schauen, ob man alles im Haus hat, was man braucht.“ Ideal sei ein rollbarer Untersatz, auf dem man die Putzutensilien verstauen könne, zum Beispiel ein Servierwagen. „Man spart sich Gänge, vor allem das Wassereimertragen geht in die Knochen.“ Man solle sich möglichst wenig bücken, empfiehlt Paaßen. Beim Abstauben der Regale könne man beispielsweise einen möglichst hohen Tisch neben sich stellen, auf den man all die Sachen legt, die ausgeräumt werden müssen. Wenn es vermeidbar sei, solle man nicht den Rücken beugen, sondern mit aufrechtem Oberkörper in die Knie gehen. Beim Wischen senkrechter Oberflächen stütze man sich am besten mit einer Hand ab. Anstrengend sei es auch, sich zu strecken, also verwende man zum Abstauben Geräte mit langem Stiel und arbeite lieber mit Leiter oder Tritt als über Kopf.

Frühjahrsputz: Lieber weniger, dafür aber die richtigen Reinigungsmittel

Die wichtigsten Hilfsmittel zur Reinigung seien sauberes Wasser und saubere Lappen und Wischmopps, sagt Frank. Mit Reinigungsmitteln solle man sparsam umgehen: „Auf Laminat brauchen Sie kein Pflegemittel, lackierten Möbeln können die üblichen Polituren eher schaden. Bei Parkett ist eine einmal im Jahr aufgetragene Vollpflege besser als Pflegemittelzusatz bei jedem Wischen, da vergrauen die wenig begangenen Flächen.“ Zum Fensterputzen genüge Wasser aus dem Kondenstrockner: „Das ist geradezu begierig, Schmutz anzulösen.“

Aber nicht alles sei ohne Chemie zu reinigen. „Ein echtes Problem ist Urinstein, vor allem durch die wassersparenden Toiletten.“ Hier sei es sinnvoller, dem Übel ein- bis zweimal im Jahr mit hochkonzentrierter Säure zu begegnen: „Das ist besser, als das Jahr über literweise schwache Säure zu verwenden, die nicht richtig nützt und der Umwelt auch schadet.“ Gegen Ablagerungen in den Toilettenabflüssen gebe es allerdings auch sanfte Mittel. Frank verweist auf Bürsten mit beweglichem Kopf. „Und zwei bis drei Gebissreiniger-Tabbs machen wunderbar sauber, die sprudeln und enthalten Bleichmittel.“

Badreiniger sollten Zitronen- oder Milchsäure enthalten, keine Essigsäure, rät Paaßen: „Die Essigdämpfe riechen nicht nur unangenehm, sondern sind auch ungesund.“ Außerdem könne Essigsäure Dichtungen und Armaturen angreifen. Bei hartnäckigem Schmutz helfe Scheuermilch, die man auch auf dem Ceranfeld nutze.

Bei allen guten Ratschlägen wirft Haushaltsexpertin Frank auch die Frage auf, ob es wirklich der klassische Frühjahrsputz sein müsse. Regale oder Schubladen könne man auch im Winter aussortieren. Pflegemittel für Lederpolster oder gewachste Möbel, die oft Lösemittel enthalten, würden besser im Sommer aufgetragen, weil man dann länger lüften könne. Und solange die Fußbodenheizung laufe, kriege man den Boden ohnehin nicht streifenfrei. „Außerdem sind die ersten Sonnentage zum Putzen eigentlich zu schade.“

dapd/kl