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Laminat – Die richtige Sorte, die fachgerechte Montage, die beste Pflege

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Mehr Freude am neuen Laminat – Die richtige Sorte, die fachgerechte Montage, die beste Pflege

– von Thomas Voigt – Qualität hat ihren Preis. Diese Weisheit ist hinlänglich bekannt, gilt aber nicht immer für Kunden, die für ihren Fußboden einen Laminatbelag aussuchen wollen. Das hat eine Untersuchung der Berliner Stiftung Warentest unter 23 Laminatsorten ergeben. «Deutliche Qualitätsunterschiede stellten wir insbesondere bei der Haltbarkeit fest», berichtet Testleiterin Renate Ehrnsperger. «Abrieb- und stoßfest sowie dauerbelastbar in den Klickverbindungen waren überwiegend die höherpreisigen Fabrikate.» Bei den gesundheitlichen Eigenschaften konnten auch Laminate der mittleren Preislage punkten. «Überraschend war dagegen die Empfindlichkeit der Oberflächen gegenüber Kratzern mit Diamantnadel und rauen Schwämmen», ergänzt Warentesterin Brigitte Kluth-Kosnik. «Da waren preisgünstige Laminatsorten die besten, während mehrere relativ teure Produkte eher mäßig abschnitten.» Wer lange Zeit Freude an seinem Fußbodenbelag haben will, sollte sich nach Angaben der Fachfrau beim Kauf mindestens für die Nutzungsklasse 23/31 entscheiden. Qualitativ noch hochwertiger ist die Nutzungsklasse 32.

Intensiv genutzter Laminat: Dünne Trittschalldämmung, hohe Materialdichte

Je mehr Gewicht die Bewohner aufs Parkett bringen, je häufiger sie ihre Möbel rücken und je intensiver sie ihre rollenden Drehstühle nutzen, desto wichtiger ist eine stabile Klickverbindung, betont Renate Ehrnsperger. «Wählen Sie dann auch eine dünne Trittschalldämmung mit hoher Materialdichte.» Geeignet seien Kork oder relativ schwere PUR-Matten. Alte Teppiche dagegen sollten bei hohem Belastungsbedarf vorher entfernt werden. In jedem Fall ist eine Trittschalldämmung bei Laminat unverzichtbar, sagt Brigitte Kluth-Kosnik. Die harte Oberfläche und der kompakte Kern des Laminats seien Ursachen dafür, dass es den Schall sehr gut überträgt. Im eigenen Interesse und im Interesse der Nachbarn müsse daher zum Schallschutz zunächst eine Lage Kork, Rippenpappe oder PE-Schaum ausgerollt werden, bevor Laminat verlegt werden kann. «Einige Anbieter verkaufen die Laminat-Platten auch mit einer integrierten Trittschalldämmung», die auf der Rückseite aufgeklebt ist«, beschreibt Kluth-Kosnik. Nach ihren Worten lohnt es sich durchaus, diese etwas teureren Varianten zu wählen: »Lassen Sie sich durch die Mehrkosten für die integrierte Dämmung nicht abschrecken. Neben dem besseren Lärmschutz profitieren Sie auch vom geringeren Aufwand beim Verlegen.«

Schallschutz und Vorbereitung des Untergrunds für Laminat maßgeblich

Abgesehen vom Schallschutz ist aber auch die richtige Vorbereitung des Untergrunds maßgeblich für den Erfolg. »Er muss vor allem eben sein«, erklärt Ehrnsperger. »Sorgen Sie daher bei Bedarf zunächst mit Fließ-Estrich oder Verlegeplatten für einen ebenen, soliden Untergrund.« Eine Dampfsperrfolie schützt zusätzlich vor Feuchtigkeit.

Haus- und Wohnungsbesitzer mit empfindlichen Atemwegen können bei Laminat buchstäblich aufatmen. Denn die Ergebnisse der Schadstoffemissionswerte waren bei der Stiftung Warentest durchweg erfreulich. »Die Mengen flüchtiger organischer Stoffe und insbesondere von Formaldehyd lagen so niedrig, dass wir mit wenigen Ausnahmen die Bestnote vergeben konnten«, schildert Kluth-Kosnik. Auch bei der Verlegefreundlichkeit können die meisten Fabrikate punkten. Die Klickverbindungen seien einfach zu handhaben, die Verlegeergebnisse ohne größeren Aufwand recht ansehnlich.

Elektrostatische Aufladung durch Laminatbelag

Ein Ärgernis ist dagegen die häufig auftretende elektrostatische Aufladung durch Laminatbelag. Bei vielen Produkten reichen nach Kluth-Koswigs Angaben wenige Schritte auf dem Fußboden aus, um eine Person aufzuladen. Fasst sie dann beispielsweise eine Türklinke an, entlädt sich die Spannung schlagartig. Das ist zwar nicht weiter gefährlich, aber mitunter schmerzhaft und in jedem Fall unangenehm. Vor allem im Winter verschärft sich laut Kluth-Kosnig das Problem wegen zu trockener Luft. Ihr Tipp: »Wenn in Ihrer Wohnung die Luftfeuchtigkeit tagelang weit unter 50 Prozent liegt, sollten Sie ein als antistatisch deklariertes Laminat wählen.« Damit werde dieses Problem mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden.

Fertigparkett mit natürlicher, geölter Holzoberfläche

Recht gute Eigenschaften hat nach ihren Worten auch Fertigparkett mit einer natürlichen, geölten Holzoberfläche. Womit wir bei der Frage wären: Laminat oder doch lieber Parkett? »Laminatoberflächen sind auf den ersten Blick vom teureren Holzparkett kaum zu unterscheiden«, sagt Renate Ehrnsperger. Außerdem seien sie meist härter und strapazierfähiger. Andererseits wirkt Parkett mit seiner drei bis vier Millimeter starken Nutzschicht aus Holz nach Angaben der Fachfrau natürlicher und ist weniger fußkalt.

Laminat vor Nässe schützen

Wer die gute Stube nicht mit Straßenschuhen betritt, hat in jedem Fall länger etwas von seinem Laminat. Denn Schmutz, Sand und kleine Steinchen wirken auf Dauer wie Schmirgelpapier und beeinträchtigen den Glanz der Oberfläche, erklärt Renate Ehrnsperger. »Achten Sie auch beim Staubsaugen darauf, dass zum Schutz des Bodens an der Düse die Borsten ausgefahren sind.« Bei der Pflege sollte man sparsam mit Wasser umgehen. Denn selbst Laminat mit angeblich gutem Nässeschutz ist oben nicht wirklich wasserdicht. »Es sollte daher niemals nass gewischt werden, sondern allenfalls feucht mit einem kräftig ausgewrungenen Tuch, damit die Oberfläche in kurzer Zeit trocknet“, rät Ehrnsperger. Wenn Vasen oder Gläser umkippen, ist Schnelligkeit gefragt: Wird das Wasser nicht sofort aufgewischt, kann es in die Fugen eindringen. Quillt die innenliegende Faserplatte dann erst einmal auf, ist der Schaden nicht mehr zu reparieren.

ddp/tvo/kat