Der Kauf einer Küche stellt für viele Menschen ein schwieriges Unterfangen dar. Schließlich kauft man eine Küche nicht alle Tage und die Trends und Möglichkeiten unterliegen auch einem stetigen Wandel. Bei diesem großen Angebot fühlt man sich bei der Küchenplanung schnell überfordert, gibt es doch vieles, was man beim Kauf einer Küche beachten sollte. Aber ist das wirklich so?
Möglichkeiten und Varianten von Küchen
Es gibt verschiedenste Varianten, wie eine Küche aufgebaut werden kann. Der Trend geht momentan zur Wohnküche mit Kochinsel. Dabei wird die Küche sehr offen gestaltet und stellt sie in den Mittelpunkt des familiären Geschehens. Allerdings ist man oft durch die baulichen Gegebenheiten eingeschränkt. Gerade in älteren Wohnungen und Häusern ist eine Wohnküche mit Kochinseln schwer umsetzbar, da dort die Räumlichkeiten anders konzipiert wurden. In diesen Altbauten sind die Räumlichkeiten oft zu klein um diese Küchenform umzusetzen. Schließlich sind hier Essensraum und Küche getrennt angelegt. Somit bleibt für diese Gegebenheiten die L-förmige Anordnung oder die Anordnung der Küche entlang der Wände.
Küchen für Menschen mit Behinderung
Besonders wenn Kinder oder Menschen mit Behinderung im Haushalt leben, müssen auch deren Bedürfnisse bei der Küchenplanung berücksichtigt werden. Besonders bei Rollstuhlfahrern ist darauf zu achten, dass die Arbeitsplatten mit dem Rollstuhl unterfahren werden können. So ist es auch für einen Rollstuhlfahrer möglich, aktiv am Küchengeschehen teilzunehmen.
Egal für welche Küchenanordnung Sie sich entscheiden, es ist stets möglich individuelle Akzente zu setzen. Zum Beispiel durch die Verwendung verschiedener Frontoberflächen und Arbeitsplatten in der Küche. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich über moderne Küchenplanung zu informieren.
Oberflächen und Arbeitsplatten
Durch die technologischen Fortschritte der letzten Jahre gibt es verschiedenste Formen von Oberflächen und Arbeitsplatten. Mittlerweile haben Hochglanzfrontflächen den rustikalen Landhauslook weiter zurückgedrängt. Durch die glatte Oberfläche bei Hochglanzfronten lässt sich diese sehr leicht reinigen. Jedoch muss eine Reinigung verhältnismäßig oft durchgeführt werden, da Verschmutzungen auf so einer homogenen Oberfläche sofort ins Auge fallen.
Zum Beispiel die Fingertapser kleiner Kinder.Bei rustikalen Frontflächen in Holzoptik ist die Reinigung hingegen nicht so oft erforderlich. Durch die strukturierte Oberfläche ist die Reinigung allerdings aufwendiger.
Daher muss bei dieser Frage jeder für sich selbst entscheiden, welche Variante er schlussendlich wählt.
Mit ähnlichen Überlegungen muss man sich auch bei der Wahl der Arbeitsplatte auseinandersetzen. Auch hier ist die Bandbreite der Angebote so umfangreich, dass kein Wunsch offen bleibt. Am häufigsten wird auf Schichtholzplatten zurück gegriffen. Im Verhältnis gesehen ist diese Arbeitsplatte die günstigste. Ebenfalls kann die Optik der Oberfläche mittlerweile in fast jedem Muster auflaminiert werden. Zum Beispiel in Steinoptik, Naturholzoptik oder sogar mit Bildmotiven. Auf Bildmotive haben sich auch schon verschiedene Firmen spezialisiert. Diese sind in der Lage annähernd jeden Wunsch zu erfüllen.
Die höherwertige Alternative zur Schichtholzplatte sind Arbeitsplatten aus Vollholz oder Gestein. Diese sind allerdings erheblich teurer in der Anschaffung und oft empfindlicher als eine Schichtholzplatte. So können Vollholzplatten aufquellen oder fleckig werden, wenn längere Zeit Wasser auf ihnen steht.
Nicht nur bei der Oberflächenauswahl hat man ein großes Angebot um seine Wünsche zu verwirklichen. Ein ebenso großes Sortiment gibt es bei den unverzichtbaren Elektrogeräten wie Herd, Kühlschrank, Spülmaschine.und Dunstabzugshaube.
Elektrogeräte in der Küche
Besonders bei der Herdtechnologie hat eine neue Innovation Einzug gehalten: der Induktionsherd. Wenn sie eine neue Küche planen, sollten Sie diese Variante ernsthaft in Erwägung ziehen. Durch elektromagnetische Induktion wird hierbei nicht das Kochfeld aufgeheizt sondern direkt der Topf. Hier liegt allerdings der Hase im Pfeffer: Die Töpfe müssen für Induktionsherde konzipiert sein. Darauf sollten Sie schon im Vorfeld achten, wenn sie mit dem Gedanken spielen eine neue Küche zu kaufen. Mit diesen Töpfen ist es ebenso möglich auf den weitverbreiteten Ceran- oder Gasherden zu kochen.
Unter sicherheitstechnischen Aspekten gesehen, hat auch hier der Induktionsherd die Nase vorne. Durch seine Funktionsweise wird nur das Kochgeschirr erwärmt und das Kochfeld bleibt verhältnismäßig kühl. Dieser Aspekt ist vor allem für Haushalte mit Kindern interessant.
Um den Herd zu betreiben benötigt man natürlich auch noch eine Dunstabzugshaube. Neben der bekannten Wanddunstabzugshaube und Flachabzugshaube ist der Down Air Abzug weiter auf dem Vormarsch. Bei der Down-Air Variante wird der Dunst nicht nach oben abgeführt sondern neben den Kochtöpfen nach unten. Dadurch gewinnt man Kopffreiheit und Übersichtlichkeit. Momentan sind Down-Air Abzüge allerdings noch verhältnismäßig teuer.
Neben diesen elementaren Bestandteilen der Küche sollte auch der Kühlschrank und die Spülmaschine richtig dimensioniert werden. Besonders in kleinen Küchen sollte eine Spülmaschine ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Denn so geht auf der Arbeitsfläche durch schmutziges Geschirr und Gläser keine, weil ohnehin spärliche, Arbeitsfläche verloren.
Hier gilt es beim Kauf auf die angegebenen Energieeffizienzklassen zu achten um sich nicht direkt einen „Stromvernichter“ in die neue Küche zu stellen. Da die Energiekosten in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, sollte man sein Augenmerk auf ein energieffizientes Gerät legen.
Energiekosten sparen
In einer modernen Küche gibt es viele Möglichkeiten Energiekosten zu sparen. Weil ein Herd die meiste Energie benötigt, sind auch hier die größten Einsparpotenziale möglich. Am effizientesten arbeitet man derzeit mit einem Induktionsherd. Hierfür benötigt man aber wie bereits geschildert induktionsfähiges Kochgeschirr.
Des Weiteren lässt sich bei der Beleuchtung Strom einsparen. Aus diesem Grund sollte man bei neuen Küchen auf LED Beleuchtung zurückgreifen. Im Gegensatz zu Halogenleuchten benötigen LEDs weniger Energie und sind dabei auch noch heller. Letztendlich ist eine gute Ausleuchtung auf den Arbeitsflächen zudem eine Frage des Komforts und der Arbeitseffizienz.
Weitere Möglichkeiten Energie zu sparen:
- Die Kühlschrankgröße genau auf die Bedürfnisse des Haushalts auswählen. Ein zu großer Kühlschrank benötigt viel Energie für ungenutzte Fläche.
- Nur eine volle Spülmaschine einschalten. Denn egal ob die Spülmaschine rand voll ist oder nur eine Gabel im Besteckkasten steckt: Der Verbrauch ist gleich.
- Die Topfgröße passend zur Herdfläche auswählen. Ist der Topf zu klein, können bis zu 30% der Energie verschwendet sein.
Fazit Küchenplanung
Bei der Planung einer Küche gibt es viele und unscheinbare Punkte, die es zu berücksichtigen gilt. Zum Beispiel wie möchte und kann ich die Küche anordnen oder welches Arbeitsplattenmaterial soll verwendet werden.
Bei der Küchenplanung müssen auch unbedingt die Bedürfnisse von Kindern oder Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Spätere Umbaumaßnahmen sind aufwendig, teuer und oft nur eine Notlösung.
Zudem ist das Angebot an verschiedenen Varianten und Elektrogeräten besonders groß, jedes Jahr gib es neue Küchentrends. Hier gilt es auch diese richtig zu dimensionieren. Ein zu großer Kühlschrank benötigt beispielsweise mehr Energie und der Platz wird nicht optimal genutzt.
Daher sollte bei der Planung umsichtig vorgegangen werden und Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich besonders einen kompetenten Partner zur Küchenplanung zur Seite zu holen.
Fotos: Küche & Co