Die Schlehe – oder der Schlehdorn (Prunus spinosa) – ist hierzulande eines der bekanntesten Wildobstgehölze. Die meist wild wachsenden Sträucher findet man an kalkreichen, sonnigen Standorten an Waldrändern, Böschungen oder an Hängen. Sie ist eine kleine heimische Wildpflaume, deren herb-sauren Früchte nach den ersten Nachtfrösten im Herbst mürbe werden. Auch wenn sie dann immer noch recht sauer schmecken. Dennoch wird die Schlehe als Wildobst gerne zur Zubereitung von Marmelade und aromatischem Likör verwendet.
Aussehen der Schlehensträucher
Die schwarzroten bis blau bereiften Steinfrüchte des Schlehdorns haben große Ähnlichkeit mit kleinen, eiförmigen Kirschen oder Pflaumen. Im Volksmund werden sie daher auch als wilde Schwester der Pflaume bezeichnet, wie die Pflanzenexperten des aid Infodiensts Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft berichten. Die Pflanzen werden drei bis fünf Meter hoch und können mit der Zeit erheblich in die Breite gehen, da sie zahlreiche Wurzelausläufer bilden. Die Hauptäste Sträucher sind sehr kräftig und dichtbuschig verzweigt. Die Rinde der Zweige und Äste hat einen leichten Glanz und ist mit langen Dornen besetzt.
Die herb-sauren Früchte reifen Ende September. Doch erst nach dem ersten Frost entfaltet das Wildobst ein annehmbares, süß-säuerliches Aroma. Roh sind Schlehen ungenießbar. Da ihr Fruchtfleisch schlecht steinlösend ist, sind sie vor allem ein begehrtes Einmachobst.
Blüten der Schlehe
Die zahlreichen Blüten der Schlehe sind schön anzusehen. Ab Ende März bis April öffnen sich die Knospen. Die Sträucher sind dann ganz dicht mit kleinen weißen Blüten besetz. Die Schlehenblüten verströmen einen leichten süßlichen Duft und sind bei Insekten beliebt. Wer sich bereits an Weihnachten über die Blütenpracht freuen möchte, der schneidet am Barbaratag (04.12.) schon einige Zweige ab und sie in Wasser ins Haus. Diese sogenannten „Barbarazweige“ blühen dann bereits 2-3 Wochen später.
Schlehe als Naturheilpflanze
Nicht nur der Saft, sondern auch die kleinen, weißen Blüten der Schlehe, die sich als erste Frühlingsboten bereits im April zeigen, gelten in der Volksheilkunde als probates Mittel zur Behandlung von Magenkrämpfen, Durchfall oder Zahnfleischerkrankungen. Getrocknet und in Form von Tee werden sie ebenso zur Blutreinigung und zum Anregen des Stoffwechsels verabreicht. Darüber hinaus eignen sich die Früchte für Likör («Schlehenfeuer») und zum Ansetzen von «Schlehenwasser».