Beim Bau eines Eigenheims rangieren Fertighäuser in der Beliebtheitsskala immer häufiger weit oben. Kein Wunder, versprechen sie doch nicht nur einen schnellen Einzug sondern auch Kostentransparenz. Wer nicht aufpasst, für den kann es jedoch schnell teuer werden. Wir zeigen Ihnen die größten Kostenfallen beim Fertigbau und wie diese sicher umschifft werden können.
Kostenfallen können teuer werden
Fertighäuser sind eine schnelle und kostengünstige Lösung wenn es um den Bau eines Eigenheims geht. Zwar ist ein Fertighaus tatsächlich innerhalb weniger Tage aufgebaut und Anbieter locken mit Festpreisen, doch genau hier lauern Gefahren. Wer nicht aufpasst, für den wird das Bauvorhaben unter Umständen teurer als gedacht.
Verbraucherschützer weisen immer wieder darauf hin, dass auch der Bau eines Fertighauses gut durchdacht sein sollte. Dazu gehört nicht nur eine solide Finanzplanung sondern auch, vorab einige Vorbereitungen zu treffen. Mängel am Haus, nicht berücksichtigte Kosten und eine Fehlplanung können den Traum vom Haus sonst schnell zum Alptraum werden lassen.
Tipp 1: Grundstück überprüfen lassen
Noch vor Beginn der Bauphase sollte das ausgesuchte Grundstück besichtigt werden. Bei diesem Besuch sollte ein versierter Gutachter zugegen sein. Er kann mit einem Bodengutachten feststellen, ob Gefahren wie Grundwasser drohen. Zwar ist die Erstellung eines Bodengutachtens zunächst mit Mehrkosten verbunden, doch es kann auch weitaus höhere Folgekosten vermeiden. Wenn der Boden nass ist, kann dies etwa zu großen statischen Problemen führen und dies wiederum verteuert den Bau erheblich.
Tipp 2: Bebauungsplan kann Hausbau verteuern
Auch ein Blick auf den Bebauungsplan des Grundstücks ist ratsam, sind dort doch wichtige Vorschriften zum Hausbau zu finden. Vorgeschrieben werden können zum Beispiel die Maximalhöhe des Hauses, die Farbe der Dachziegel oder der Neigungswinkel des Daches. Der Bebauungsplan gibt also die Rahmenbedingungen für den Bau vor. Dabei gilt: Je mehr Vorschriften, umso schlechter lässt sich das Bauvorhaben mit den Standardangeboten von Fertighaus-Anbietern realisieren.
Wurde das Grundstück noch nicht gekauft, ist der Bebauungsplan ein wichtiges Entscheidungskriterium und zeigt, ob das Grundstück zu den eigenen Plänen passt oder nicht.
Tipp 3: Genügend Eigenkapital einplanen
Die Hausbau-Finanzierung spielt eine große Rolle. Viele machen hier den Fehler, die Kosten ihres zukünftigen Hauses zu gering einzuschätzen. Kommt dann noch eine Überschätzung der eigenen finanziellen Mittel hinzu, ist ein finanzielles Desaster vorprogrammiert.
Als Faustregel gilt, dass Bauherren mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten als Eigenkapital mitbringen sollten. Außerdem sollten bei der Kalkulation nicht nur die Kosten für den Fertighaus-Anbieter berücksichtigt werden. Auch die Kosten für den Bodengutachter, das Grundstück sowie Versicherungen und andere Abgaben tragen zu den Gesamtkosten bei.
Tipp 4: Angebote miteinander vergleichen
Um den Hausbau so günstig wie möglich zu halten, sollten die Angebote mehrere Fertigbau-Anbieter miteinander verglichen werden. Das jeweilige Angebot sollte dabei auf Größe und Bebauungsplan zugeschnitten sein. Hier können auch Überlegungen zum energieeffizienten Bauen sinnvoll sein, denn verschiedene Maßnahmen werden staatlich gefördert.
Tipp 5: Vorsicht bei der Bauabnahme
Die Bauabnahme ist für den baldigen Hausbesitzer ein freudiges Ereignis. Dies sollte jedoch nicht zur Nachlässigkeit führen. Einmal abgenommen, können spätere Baumängel nur schwer nachgewiesen werden. Schlimmstenfalls droht ein langer Weg vor Gericht – mit ungewissem Ausgang. Bei der Bauabnahme sollte deswegen auf jedes Detail geachtet werden. Kritische Punkte sind die Anschlussstellen zur Bodenplatte, zwischen den Wänden sowie zum Dach. Da viele Mängel für das ungeschulte Auge schwer erkennbar sind, unbedingt einen Architekten zur Abnahme mitnehmen.
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