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Kühlen und Einfrieren auf engem Raum – Kombigeräte sparen Platz und Strom

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Kühlen und Einfrieren auf engem Raum – Kombigeräte sparen Platz – Mit Leistung und Komfort steigt auch der Stromverbrauch –Von ddp-Korrespondent Thomas Voigt–

Berlin (ddp). Nicht immer ist in Haus oder Wohnung Platz für zwei separate Geräte zum Kühlen und Einfrieren. Dann ist ein Kombigerät eine sinnvolle Lösung, sagt Wohn- und Haushaltsexpertin Brigitte Kluth-Kosnik von der Stiftung Warentest in Berlin. Ihr Test-Team hat 22 Kühl-Gefrier-Kombinationen auf Herz, Nieren und Energieverbrauch geprüft. Die meisten Kombi-Kühler erzielten gute oder sehr gute Ergebnisse. Gleichwohl sei hier wie auch anderswo billig nicht immer mit preiswert gleichzusetzen, resümiert Kluth-Kosnik.

«Energieeffizienzklasse A klingt eigentlich ganz positiv», erklärt die Warentesterin. Doch sollten sich die Verbraucher beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten nicht täuschen lassen: Geräte der Klasse B gibt es kaum noch und Klasse A ist nur noch drittklassig. «Wer einen geringen Stromverbrauch wünscht, muss auf die A+- oder die noch bessere A++-Deklaration achten», weiß Kluth-Kosnik und warnt: «Lassen Sie sich von der Werbung nicht verleiten, ein unnötig voluminöses Modell zu wählen.» Große Geräte verbrauchten deutlich mehr Strom als kleine. Das belege der im Test ermittelte Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr.

Mehr Leistung bedeutet dabei stets mehr Energieaufwand. Geräte mit größerem Gefrierfach ziehen durchweg mehr Strom aus der Steckdose als solche mit geringem Frostvolumen. Marktüblich sind Kombigeräte mit 40 bis 85 Litern Platz fürs Einfrieren. Man sollte also vor dem Kauf gut überlegen, wie viel Gefrierraum wirklich benötigt wird.

Auch die besonders komfortablen Kühlschränke mit Kaltlagerfächern brauchen nach Kluth-Kosniks Angaben mehr Strom als Standard-Kombis. Die mit 0 bis 3 Grad Celsius besonders kühlen Kaltlagerfächer sollen die Lebensmittel länger frisch halten. Besonders noble Kombis bieten sogar zwei verschiedene Kaltfächer mit unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit: ein trockenes für Fleisch und Wurst und ein eher feuchtes Fach für Obst und Gemüse. Ebenso sorgt No-Frost-Technik im Gefrierteil zwar automatisch für regelmäßiges Abtauen, benötigt dafür aber Strom. Eingespart wird mit diesem Extra allerdings im Gegenzug der Energieverlust durch das nun überflüssige Abtauen von Hand.

Beim Preisvergleich der Stiftung Warentest stellte sich heraus, dass Hersteller und Händler bei Einbaugeräten kräftiger hinlangen als bei Standgeräten. «Wenn Sie wählen können und es irgend geht, sollten Sie sich also für ein Standgerät entscheiden», empfiehlt die Expertin. Die seien im Schnitt deutlich preiswerter und obendrein spare man die Kosten für den Einbau. «Meist sehen die Standgeräte auch noch richtig cool aus», meint Kluth-Kosnik.

Die Standortwahl für die Kühl-Kombi sollte indessen wohl überlegt sein. Denn je wärmer die Umgebung, desto mehr muss der Kühlschrank arbeiten. Neben dem Heizkörper oder dem Backofen steht das Gerät daher besser nicht, da dies den Stromverbrauch erheblich in die Höhe treiben kann. Mit einigen billigen Fabrikaten könnten Stromsparer allerdings eine böse Überraschung erleben, warnt die Warentesterin: «Stellt man so ein Gerät in eine unbeheizte Speisekammer und drückt gemäß Anleitung den Schalter für Winterkühlung bei niedriger Außentemperatur, kann der Stromverbrauch sogar steigen.» Ursache sei eine recht simple Energieregelung: Um zu verhindern, dass das Thermostat im Kühlteil den Kompressor zu selten startet und es im Gefrierteil zu warm wird, brennt die Innenbeleuchtung bei dieser Einstellung auch, wenn die Tür geschossen ist. Die Wärme der Glühlampe soll für häufigeres Anspringen sorgen.

Dass ausgeklügeltere Temperier- und Warnsysteme technisch machbar sind, beweist nach Kluth-Kosniks Worten die Konkurrenz: Wenn die Türen versehentlich einmal nicht ganz geschlossen sind oder der Strom ausfällt, ertönen bei guten Geräten Signale. Einige Fabrikate informieren sogar im Nachhinein darüber, ob die Temperatur im Gefrierteil während des Störfalls auf bedenkliche Werte angestiegen ist. Übertrieben nennt die Fachfrau indessen die Bemühungen einiger Anbieter, die mit antibakteriellen Eigenschaften ihrer Geräte wie etwa «Umluft-Hygienefilter» werben. «Derlei Schnickschnack vermittelt lediglich eine trügerische Sicherheit», meint Barbara Kluth-Kosnik. Viel wichtiger seien das regelmäßige und gründliche Reinigen aller Flächen sowie stets kritische Blicke auf die Lebensmittel und deren Mindesthaltbarkeiten.

ddp/tvo/esc