Weil die Natur im Winter nicht viel Blühendes zu bieten hat, sind Blumen im Haus gerade jetzt besonders beliebt. Schade ist es allerdings, wenn die Blüten früh welken. Das kann verschiedene Ursachen haben. «Bevor die Blumen in der Vase auf dem Wohnzimmertisch stehen, durchlaufen sie eine längere Produktions- und Vertriebskette. Und da kann eine ganze Menge schiefgehen», sagt Harald Seitz vom aid-Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz in Bonn. Eine zu frühe Ernte oder Wassermangel während des Wachstums könnten beispielsweise zur Folge haben, dass die Blumen die Köpfe hängen lassen. Häufiger seien allerdings Fehler beim Transport, denn hier müssen die Blumen durchgängig im Wasser stehen und dürfen weder Hitze noch zu viel Kälte abbekommen. «Dummerweise hat der Käufer darauf keinen Einfluss», sagt Seitz.
Schnittblumen schnell Wasser geben
Nach dem Kauf gehören die Blumen schnellstmöglich ins Wasser, denn wenn sie lange trocken liegen, erholen sich Schnittblumen im Gegensatz zu einigen Topfpflanzen nur sehr schlecht wieder. Auch pralle Sonne schadet ihnen. Wenn man im Auto unterwegs ist, ist also die Hutablage der denkbar schlechteste Platz. Zu Hause muss man die Blumen sofort anschneiden, also das Stielende mit einem scharfen Messer zwei bis drei Zentimeter lang schräg abschneiden, und gleich ins Wasser stellen. Zuvor sollten aber die unteren Blätter entfernt werden, damit sie nicht ins Wasser ragen. Besonders weiche Stiele wie die von Tulpen oder Gerbera sollten außerdem auf keinen Fall zu tief im Wasser stehen.
Richtiger Standort für Schnittblumen
«Der richtige Standort für die Blumen ist ganz entscheidend für die Haltbarkeit. Sie dürfen nicht zu nah an der Heizung stehen, keine pralle Sonne und keine Zugluft abbekommen», erklärt Harald Seitz. Auch Zigarettenrauch ist nichts für Schnittblumen. Wenn kleine Zieräpfel im Strauß eingebunden sind, welken die unmittelbaren Nachbarblumen extrem schnell, weil Obst Reifegase ausströmt. Auch der Obstteller sollte also möglichst weit weg vom Blumenstrauß stehen. Ein anderer entscheidender Faktor für die Haltbarkeit ist die Sauberkeit der Vasen. Anhaftende Bakterien können einen frischen Strauß sehr schnell welken lassen.
Kupfermünzen in die Vase
Besonders beliebt ist es, Kupfermünzen in die Vase zu legen. Dadurch soll die Bildung von schädlichen Mikroorganismen gehemmt werden. Das Ergebnis ist nach Auskunft des aid allerdings eher schwach. Auch die Beigabe von Zucker oder Zitronensäure empfehle sich nicht, vielmehr verringere dies die Lebensdauer der Schnittblumen eher.
Auch Haushaltsreiniger haben im Blumenwasser nichts zu suchen. Ebenso schadet das Anbrühen der Stängel von Sonnenblumen mehr, als dass es nutzt.
Besser: In Blumenfachgeschäften und Baumärkten sind verschiedene Frischhalteprodukte als Granulat oder in flüssiger Form erhältlich. Am Besten nimmt man die flüssige Variante, denn diese wird von den Blumen leichter aufgenommen. Frischhaltemittel bestehen im Wesentlichen aus Zucker und antibakteriellen Substanzen. Diese sollen verhindern, dass Bakterien sich im Blumenwasser ausbreiten.
Die besten Tipps zum Frischhalten der Schnittblumen
- Scharfes Messer zum Abschneiden verwenden
- Der richtige Schnittzeitpunkt ist entscheidend
- Die unteren Blätter achtsam entfernen
- Schnittblumen kühl stellen
- Lauwarmes Wasser und kein kaltes Blumenwasser verwenden
- Das Blumenwasser regelmäßig wechseln
- Eigene oder gekaufte Frischhaltemittel verwenden