(Frankfurt/Main) Angesichts der aktuell niedrigen Bauzinsen denken viele Deutsche über ein Immobilieninvestment nach. Doch das beste Finanzierungsangebot zu finden, ist wegen der Fülle an Kreditvarianten nicht einfach. Die Zeitschrift «Öko-Test» hat für ihre Mai-Ausgabe die Baugeld-Konditionen von 80 Banken, Baugeldvermittlern, Direktanbietern, Versicherungen und Bausparkassen untersucht.
Wie die Zeitschrift mitteilte, wurden dabei die günstigsten Kredite in 24 verschiedenen Modellfällen aus über 932 Offerten ermittelt – vom einfachen Hypothekendarlehen für Hauskäufer mit 10-, 15- und 20-jähriger Zinsbindung sowie Festzinskonditionen für die gesamte Laufzeit über Riester-Darlehen, Kombinationsfinanzierung mit KfW-Krediten, Sofortfinanzierungen mit und ohne Riester bis hin zu Forwarddarlehen für Hausbesitzer.
Fazit der Tester: Wer sich ein Haus oder eine Wohnung bauen oder kaufen will, sollte die Kreditangebote mehrerer Banken unbedingt vergleichen und über die Konditionen verhandeln. «Auch wenn sich Offerten nur im ein- oder zweistelligen Nachkommabereich unterscheiden, macht das bei hohen Kreditsummen und langen Laufzeiten Zinsdifferenzen von mehreren Tausend Euro aus», sagt «Öko-Test»-Chefredakteur Jürgen Stellpflug.
Laut Zeitschrift hat der Vergleich zudem ans Licht gebracht, dass sich trotz des Fördereffekts ein Riester-Darlehen nicht immer lohnt. Denn wer mit staatlicher Riester-Förderung bauen will, habe keine Chance, Baugeld zu Top-Konditionen aufzunehmen. Die Riester-Darlehen seien im Vergleich mit den besten Anbietern durchweg um 0,5 Prozentpunkte teurer. Die Ausnahme seien einige Kombi-Kredite mit Riester-Förderung, die mit den Topangeboten unter den ungeförderten Krediten am Markt mithalten könnten.
Anders als bei früheren Tests könnten mittlerweile die regionalen Institute die besten Zinskonditionen anbieten, so das Magazin weiter. Früher habe man die günstigsten Konditionen bei Finanzvermittlern oder Direktbanken bekommen.