Köln (ddp.djn). Der TÜV Rheinland hat im vergangenen Jahr in Deutschland über 125 000 Aufzüge überprüft. Dabei wiesen mehr als die Hälfte der Anlagen Mängel auf. «Meistens handelt es sich zwar um geringfügige Fehler, die die Sicherheit für den Nutzer zunächst nicht beeinträchtigen», erklärte der Geschäftsfeldleiter Aufzüge beim TÜV Rheinland, Thomas Pfaff, am Dienstag in Köln. Bei neun Prozent der Anlagen entdeckten die Aufzugsexperten allerdings gravierende Mängel, die eine kurzfristige Beseitigung erforderten. Sonst könne es für Menschen gefährlich werden.
«Bei der Nachprüfung fällt dann immer noch jeder achte Aufzug durch, und jeder vierte hat geringfügige Mängel», sagte Pfaff. «Hier zeigt sich, dass häufig sehr sorglos mit Gefahren umgegangen wird.» Gründe für diesen leichtfertigen Umgang könnten fehlendes Know-how sein und der Versuch, zulasten der Sicherheit Kosten einzusparen.
Jeder Aufzug wird in Deutschland einmal im Jahr geprüft. Alle zwei Jahre findet eine umfangreiche Hauptprüfung durch speziell ausgebildete Sachverständige einer zugelassenen Überwachungsstelle statt. Dabei werden unter anderem Fahrverhalten, Sicherheits- und Nothaltvorrichtungen und die Funktion der Fahrkorbtüren einer intensiven Prüfung unterzogen.
Bei gefährlichen Mängeln wird der Aufzug sofort stillgelegt und darf erst nach Reparatur und erfolgreicher Nachprüfung wieder in Betrieb gehen. Besteht der Verdacht, dass aus bestehenden Defekten gravierende Mängel werden könnten, wird eine Nachprüfung vereinbart.
Aufzüge zählen in Deutschland zu den sichersten Transportmitteln. Dass es nur wenige schwere Unfälle gibt, sei auch ein Ergebnis der regelmäßigen gesetzlich vorgeschrieben Kontrollen durch unabhängige Prüforganisationen, teilte der TÜV Rheinland weiter mit.
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