Berlin (dapd). Viele Bau- und Leistungsbeschreibungen erfüllen nicht die Mindestanforderungen an Konkretheit, Vollständigkeit und Transparenz und bleiben deshalb für Verbraucher risikobelastet. Das ergab eine aktuelle Analyse des Instituts für Bauforschung Hannover,das 100 Bau- und Leistungsbeschreibungen unter die Lupe nahm.Auftraggeber war der Bauherren-Schutzbund. Maßstab für die Bewertungwaren die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung veröffentlichten „Mindestanforderungen an Bau- und Leistungsbeschreibungen für Ein- und Zweifamilienhäuser“.
Bei 46 Prozent der untersuchten Bau- und Leistungsbeschreibungen fehlten wesentliche Angaben, waren Leistungen unvollständig odernicht eindeutig beschrieben. 53 Prozent genügten zwar imWesentlichen den Mindeststandards, die Leistungen waren aber nichtdurchgängig korrekt aufgeführt. Lediglich ein Prozent der analysierten Leistungsbeschreibungen entsprach durchgängig den Mindeststandards.
Besonders drastisch macht sich das Defizit bei den allgemeinen Objektangaben bemerkbar, so der Bauherrren-Schutzbund. In diesemBereich hätten sich 71 Prozent der Leistungsbeschreibungen alsmangelhaft oder unvollständig erwiesen. Bei der Planung undBauleitung sehe es mit insgesamt 83 Prozent mangelhafter,unvollständiger oder nicht durchgängig korrekter Beschreibung nochdüsterer aus. In diesem Bereich erfülle keine einzige Bau- undLeistungsbeschreibung die Mindeststandards. Besonders kritisch seizu bewerten, dass bei nahezu zwei Dritteln der analysierten Bau- undLeistungsbeschreibungen die Beschreibung der Planungsunterlagenfehlt beziehungsweise unvollständig ist. Bei 70 Prozent fehltenAussagen zur Ausführungsplanung und bei 98 Prozent zur FachplanungHaustechnik.
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