– von Anna Mertens – Die Kosten für Wasser und Abwasser sind für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt im vergangenen Jahr in Deutschland um zwei Prozent gestiegen. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Berechnung des Statistischen Bundesamts. Trotz dieses Anstiegs sieht der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Statistik als Beleg für die gute Arbeit bei der kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorgung. Die Preise seien in den vergangenen Jahren nur sehr moderat gestiegen und lägen in der Regel unterhalb des Inflationsindexes, sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck in Berlin.
Durch die konstant niedrigen Preise würden die Haushalte erheblich bei den Betriebskosten entlastet, fügte Reck hinzu. Den Berechnungen der Statistikbehörde zufolge zahlte ein Modellhaushalt, der ein Haus besitzt und jährlich rund 80 Kubikmeter Wasser verbraucht, im Jahr 2010 im Bundesdurchschnitt 441 Euro an Wasserkosten. Davon entfielen 198 Euro auf die Trinkwasserrechnung, 243 Euro waren Abwasserkosten.
Gravierende Unterschiede in den Ländern
Laut Statistik variieren die Wasserkosten jedoch stark in den Bundesländern. So fielen für einen Modellhaushalt in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt Trink- und Abwasserkosten von mehr als 550 Euro pro Jahr an. In Bayern als günstigstem Bundesland seien dagegen im Durchschnitt nur 324 Euro zu zahlen. Gründe dafür seien neben topografischen und geologischen Verhältnissen auch die Siedlungsstruktur und die Häufigkeit, in der Trink- und Abwassernetze erneuert würden.
Der VKU nannte diese regionalen Schwankungen unvermeidbar. Als ortsnahe Aufgabe müsse sich die kommunale Wasserwirtschaft immer an örtliche Bedingungen wie Topografie, Wasserverfügbarkeit, Siedlungsdemografie oder Industrialisierungsgrad orientieren. „So unterschiedlich wie die Regionen in Deutschland sind naturgemäß auch die Ver- und Entsorgungsbedingungen vor Ort und in Folge dann auch die Wasser- und Abwasserentgelte“, sagte Reck.
Laut VKU wissen die Verbraucher das Preis-Leistungs-Verhältnis der jeweiligen kommunalen Ver- und Entsorgung zu schätzen. Regelmäßige Befragungen von Haushaltskunden zeigten, dass mehr als 90 Prozent mit der Qualität und der Versorgungssicherheit zufrieden seien. Nahezu drei Viertel der Befragten bewerteten auch das dafür zu zahlende Entgelt als angemessen.
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