– Karl Lohmann – Sie sind im Schnitt nur zwei Quadratmeter groß und halten sich meist dezent im Hintergrund. Und doch prägen Türen ganz entscheidend das Erscheinungsbild einer Wohnung. Schon beim Klingeln an der Haustür vermittelt sich dem Gast oft unbewusst ein Eindruck vom Lebensstil der Bewohner. Eine uralte Haustür an einem Landhaus spricht eine andere Sprache als die hippe Aluminium-Tür an einem Neubau in der Großstadt.
Wer sich heute eine neue Tür anschafft, sollte genau überlegen, was zu seinem Leben und Wohnumfeld passt. „Wichtig ist die Haltbarkeit. Und die ist abhängig von der Nutzung der Türen“, sagt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF). „In gewerblich genutzten Gebäuden oder in einem Haushalt mit Kindern, in denen Türen öfter mal heftig zugeschlagen werden oder mit dem Rutschauto dagegen gefahren wird, braucht man robustere Exemplare als in eher ruhigen Haushalten“.
Harmonie zwischen Haustür und Fassade
An Haustüren, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, müssen noch einmal höhere Ansprüche gestellt werden als an Zimmertüren. Haustüren gelten als Visitenkarte des Eigenheims. Fassade, Fenster und Haustür sollten möglichst harmonieren und ein stimmiges Ganzes ergeben. „Doch die Zeiten, in denen hauptsächlich die Außenoptik passen sollte, sind lange vorbei. Moderne Haustüren können viel mehr. Heute wird Wert auf Bedienkomfort, Innen- und Außendesign, Qualität, Energieeinsparung, Langlebigkeit und Einbruchhemmung gelegt. Außerdem soll die Tür auch noch wartungsarm und pflegeleicht sein“, sagt der Experte.
Im Trend liegen Türen aus Aluminium, Kunststoff und Holz. Im hochwertigeren Bereich findet man vorwiegend Aluminium- und Holz- beziehungsweise Holz/Alu-Haustüren. Sie besitzen eine Bautiefe von circa 80 Millimetern und haben mindestens zwei Dichtungsebenen. Um einen „stolperfreien“ Eintritt zu gewährleisten, werden überwiegend flache Bodenschwellen ausgewählt.
Metall, Glas und Glitzer liegen im Trend
Aktuelle Türenfarben sind sand- beziehungsweise quarz, braun, weiß, schwarz/anthrazit sowie grün und rot. Außerdem dürfen Haustüren heute auch metallisch glänzen oder mit Glitzer und Glamour aufwarten. Beim Design überwiegen klare Linien, ein- und beidseitig Flügel überdeckende Füllungen, gebürstete Oberflächen im Holzhaustürbereich und Ganzglasfüllungen. Aber auch Applikationen aus Edelstahl, Echtholz und Echtstein sowie Design-Türgriffe sind zeitgemäße Hingucker. Bei den verwendeten Gläsern werden besonders Designgläser, farbige Gläser und sandgestrahlte bzw. lackierte Gläser nachgefragt. Hinzu kommen mit Digitaldruck behandelte Gläser und als besondere technische Raffinesse LED-Leuchten in den Türen.
Ein Erkennungszeichen für Qualität sei das RAL Gütezeichen für Haustüren, sagt Ulrich Tschorn. „Dies sollten Kunden nicht nur für die Fertigung der Türen, sondern unbedingt auch für deren Montage verlangen.“
Türen nach wie vor im Trend – aus den Werkstoffen:
- Aluminium,
- Kunststoff
- Edelstahl
- sandgestrahltes Metall
- Glaselemente
- und Holz
Schonende Reinigung hält Türen schön
Damit Türen lange schön bleiben, müssen sie regelmäßig gepflegt werde. Dazu reichen in der Regel ein feuchtes Tuch und ein mildes Reinigungsmittel. „Keinesfalls sollten aggressive oder scheuernde Putzmittel verwendet werden. Auch Scheuerschwämme oder Stahlwollkissen sind tabu. Kleinere Beschädigungen wie Kratzer, Dellen oder kleine Löcher in Holzoberflächen können mit farblich passendem Reparaturwachs ausgebessert werden“, rät Thomas Oberst vom TÜV Süd.
Gefährdet sind Türen, wenn große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen herrschen. Dann kann sich das Türblatt verwölben und die Tür schließt nicht mehr richtig. Einen Qualitätsmangel stellt das nicht immer dar. „Holztüren dürfen sich um bis zu vier Millimeter verziehen, ohne dass man dies reklamieren kann“, betont der TÜV-Experte. „Hochwertige Türen halten Temperaturunterschieden oder Luftfeuchtigkeit meistens besser stand.“ Wenn aber eine Holztür erst einmal extrem verzogen sei, helfe nur eines: auswechseln.