Berlin (dapd). Hausbesitzer, die sich eine Solarthermieanlage zulegen wollen, sollten zuvor einen fachkundigen Berater konsultieren. Das rät der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Die Anschaffungskosten für eine Solarwärme-Anlage liegen bei rund 12.000 Euro inklusive Montage. Die Erfahrung zeigt, dass ein Viertel aller Eigenheime aus physikalischen Gründen für die Nutzung von Sonnenenergie für Heizung und Warmwasser nicht infrage kommt.
„Ein guter Berater schaut sich nicht nur das Dach an, er geht durchs ganze Haus“, sagt BSW-Solar-Experte Timo Leukefeld. Der Berater mache Vorschläge, wie der vorhandene Heizkessel eingebunden und die Rohre in den Keller geführt werden können. Er prüfe Türstockbreite und Deckenhöhe, um zu entscheiden, welcher Speicher passt und aufgerichtet werden kann.
Ein Indiz für Fachkunde sei es, wenn der Berater Spezialtechnik mitbringe. Dazu gehöre ein Gerät, mit dessen Hilfe die Dachneigung ausgemessen werde. „Die Schräge sollte mindestens 30 Grad betragen, ideal sind 45 Grad oder mehr“, sagt Leukefeld. Moderate Abweichungen können mit etwas mehr oder weniger Kollektorfläche ausgeglichen werden.
Ein gutes Zeichen sei es, wenn der Berater einen Sonnenbahn-Analysator dabei habe. Mit diesem Gerät kann der Fachmann Horizontfläche, Bäume und Häuser erkennen und beurteilen, ob der geplante Standort für die Kollektorfläche gar nicht, leicht oder stark verschattet ist. „Eine leichte Verschattung kann der Hausbesitzer problemlos durch etwas mehr Kollektorfläche kompensieren“, erläutert Leukefeld.
Ein seriöses Angebot beziffert, wie viel Prozent Gas oder Öl im Jahr durch die Sonnenheizung eingespart werden können. Es listet alle Kosten im Detail auf, also auch Ausgaben für Gerüstmontage, Dachabdeckung, Material und Umbauten.
Vorsicht sei geboten, wenn der Berater bestimmte Produkte nennt. „Das ist bei einer Erstberatung unnötig“, sagt BSW-Solar-Experte Leukefeld. „Da geht es um die grundsätzliche Frage, ob das Haus für eine Sonnenheizung überhaupt geeignet ist.“
dapd