Bauherren sollten sich nach Fertigstellung des Objekts alle Bauunterlagen geben lassen. Darauf macht der Verband Privater Bauherren (VPB) aufmerksam.
„Wer ein Haus baut, braucht dazu Pläne, Berechnungen, Genehmigungen, Nachweise. Diese Dokumentation ist unentbehrlich und gehört zu jedem Haus. Sie ist der Nachweis, dass alle Gesetze eingehalten und Auflagen erfüllt wurden. Jeder Bauherr muss diese Unterlagen in seinem Besitz haben“, sagt VPB-Vorstandsmitglied Klaus Kellhammer.
Bauherren gegenüber Behörden nachweispflichtig
Auch Käufer schlüsselfertiger Immobilien müssen nach der Übernahme ihres Hauses den Genehmigungsbehörden jederzeit beweisen können, dass ihre Immobilie Recht und Gesetz entspricht. „Das können sie aber oft nicht, weil sie die Unterlagen gar nicht erst ausgehändigt bekommen“, beobachtet Bauherrenberater Kellhammer.
Vor Unterschreiben des Bauvertrags
Nicht erst nach der Bauabnahme, sondern auch schon vor dem Vertragsabschluss sollten Bauherren alle Unterlagen einfordern, rät der Fachmann. „Solange der Käufer die Bauunterlagen nicht in Händen hält, um sie nachrechnen und prüfen zu lassen, sollte er auf keinen Fall den Bauvertrag unterzeichnen.“ Denn erst wenn alle Bauunterlagen vorliegen, kann ein unabhängiger Sachverständiger sie bewerten und dem angehenden Käufer raten, ob er den Kaufvertrag so akzeptieren kann, vielleicht nachverhandeln sollte oder lieber ganz auf den Hauskauf bei diesem Anbieter verzichtet. Ist der Bauvertrag erst einmal unterschrieben, sind Nachbesserungen praktisch nicht mehr möglich.