Hamburg (dapd). Es schneit, taut, friert – und der Mensch streut, was das Salzfass hergibt. Der Naturschutzbund (NABU) vermutet, dass Anwohner für die Wege vor ihrem Haus immer öfter nach Streusalz greifen. Dabei ist es in vielen Gemeinden verboten, weil er der Umwelt schadet.
Die negativen Auswirkungen seien vielfältig, sagt Bernd Quellmalz, Sprecher des NABU Hamburg: „Das Salz schädigt zum Beispiel den Nährstoffhaushalt der Straßenbäume, die trotz ausreichender Niederschläge vertrocknen können oder anfällig für Schädlinge und Krankheiten werden.“ Zum anderen spüle der Regen das Salz in die Stadtbäche. Dort töte oder schwäche es Fische und Kleintiere. Auch Wild, Hund und Katze können unter dem Stoff leiden: Ihre Pfoten drohen sich auf dem aggressiven Untergrund zu entzünden, offene Wunden verheilen schlecht. Selbst Brücken und Autos greift Streusalz an, weil es sie anfällig macht für Korrosion.
„Diese Probleme sind vermeidbar“, ist Quellmalz überzeugt. Zwar bedeuten Schnee und Glatteis Rutschgefahr und somit ein erhöhtes Haftungsrisiko für Grundstücksbesitzer, die für die Sicherheit auf ihren Bürgersteigen verantwortlich sind. Aber der Winterdienst gilt bereits als ordnungsgemäß erfüllt, wenn der Weg frei und nicht glatt ist. „Wir empfehlen Privathaushalten dafür Mittel wie Split, Sand oder Kies“, sagt der NABU-Sprecher. Produkte, die bestimmte ökologische Anforderungen erfüllen, tragen das Zeichen „Blauer Engel – weil salzfrei“ vom Umweltbundesamt. Davon kann auch die Geldbörse profitieren: Der NABU rät dazu, das Streugut nach der Schneeschmelze zusammenzukehren und für den nächsten Einsatz aufzubewahren.
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