— von Katja Fischer — Berlin (dapd). Hohe Stromrechnungen und steigende Preise für Heizöl und Gas sind für viele Verbraucher Gründe, sich über Einsparmöglichkeiten Gedanken zu machen. Da die Kosten für Energie in den nächsten Jahren noch weiter anziehen werden, kommt es darauf an, den Verbrauch in den eigenen vier Wänden zu optimieren.
„In einem durchschnittlichen Haushalt lassen sich 10 bis 30 Prozent der Stromkosten sparen“, sagt Benjamin Wirries. Er ist Stromsparberater und besucht im Auftrag der Klimaschutzagentur Region Hannover Menschen, die im Haushalt Energie sparen wollen. „In vielen Wohnungen finden sich die gleichen Stromfresser“, sagt er.
„Das sind alte Kühlschränke, Gefrierschränke und Gefriertruhen.“, so Wirries. Doch gerade für die gibt es immer bessere Gefriergeräte mit der Energieklasse A+++.
„Aber auch Aquarien und Wasserbetten gehen ins Geld, das wissen viele Verbraucher gar nicht.“Wirries rät, die alten Geräte durch neue, stromsparende zu ersetzen. Das amortisiert sich schon nach kurzer Zeit. „Wichtig ist aber, die ausrangierten Kühlschränke und Gefriertruhen auch zu entsorgen und nicht im Keller weiter zu betreiben, wie es oft geschieht.“
Energiesparen: Technik kontrolliert Technik
Viel Energie geht auch durch den Stand-by-Betrieb von elektrischen Geräten verloren. Der sollte möglichst verhindert werden. Aber selbst wenn die Stand-by-Taste ausgeschaltet ist, kann weiterhin Strom fließen. „Wir empfehlen deshalb, die Geräte vollständig vom Strom zu nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden. Das geht am besten mit Steckdosen mit Schaltern“, sagt Wirries.
Wo die menschliche Disziplin nicht reicht, kann die Technik helfen. Niemand muss seine Heizung noch mit der Hand regulieren oder die Rollläden abends eigenhändig herunterlassen. Alle elektrischen Geräte lassen sich automatisch ein- und ausschalten. Mit moderner Gebäudetechnik können alltägliche Abläufe so programmiert werden, dass sie den Bewohnern das Leben angenehmer machen.
So genügt morgens beim Verlassen des Hauses ein einziger Knopfdruck, und es schalten sich die komplette Beleuchtung, die Audio- und HiFi-Geräte sowie Haushaltsgeräte wie die Kaffeemaschine gleichzeitig aus. Die Heizung kann auf Energiesparmodus gefahren werden und sollte einer Heizungsinspektion unterzogen werden. Im Idealfall erreicht man so zu jedem Zeitpunkt den optimalen Energieverbrauch im Haus.
Energiesparen: Hohes Einsparpotenzial im Einfamilienhaus
Gespart werden kann auch viel durch die richtige Beleuchtung. Wer sich noch mit Glühbirnen bevorratet hat, verzichtet auf Einsparungspotenzial. Besser sind moderne energiesparende Lampen. „Die neuen Leuchtmittel verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger“, sagt Annegret-Claudine Agricola, Bereichsleiterin bei der Deutschen Energie-Agentur. Eine gute Wahl sind LED-Lampen. Sie sind robust, lassen sich häufig ein- und ausschalten und erreichen unmittelbar nach dem Einschalten ihre maximale Helligkeit. Auch Kompaktleichtstofflampen sind für den normalen Dauergebrauch geeignet, springen aber erst mit einiger Verzögerung an.
In Einfamilienhäusern haben Eigentümer noch viel mehr Möglichkeiten, ihren Energieverbrauch zu reduzieren als Bewohner in Mietwohnungen. Denn sie können direkt Einfluss auf Heizung und Wärmedämmung nehmen. „In älteren Gebäuden kann etwa ein Drittel der Energie gespart werden“, sagt Günter Thomas, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Er prüft gemeinsam mit den Hausbesitzern den Zustand der Heizung, begutachtet die Gebäudehülle und den Zustand von Fenstern und Türen. Anhand eines Protokolls können sie dann ihre Immobilie nach und nach energetisch modernisieren.
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