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Badezimmer: Wenn Duschen zum Wellness-Erlebnis wird

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– von Michaela Kaebe –  Früher hatte man an einer Dusche genau eine Einstellmöglichkeit: ein oder aus. „Diese einfachen Zeiten im Badezimmer sind vorbei“, sagt Jens Wischmann vom Verband Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.. „Duschköpfe sind größer geworden und haben vor allem viel mehr Funktionen.“ Schwall, Massagestrahl oder sanfter Regenschauer – alles sei machbar.

Für jeden die optimale Duschmöglichkeit

„Menschen sind nun einmal verschieden. Der eine hat es gerne, wenn er den Duschstrahl auf dem Körper spürt, der nächste möchte das Wasser möglichst weich auf der Haut fühlen“, meint Wolfgang Schlüter, Schulleiter bei der Innung Sanitär Heizung Klima (SHK) Köln. Bei den meisten Handbrausen könne man den Duschstrahl an persönliche Vorlieben, Laune und Tagesform anpassen: „Die Brausen guter Hersteller haben bis zu sieben Strahlarten, da findet jeder seine Variante.“ Die unterschiedlichen Effekte entstünden zum einen dadurch, dass mehr oder weniger Löcher für das Wasser freigegeben würden und das Wasser also unterschiedlich stark gebündelt werde; zum anderen durch den Einsatz sogenannter Luftbeimischer: „Dadurch kommt das Wasser weicher auf dem Körper an.“ Durch die Luftbeimischung habe man auch das Gefühl, dass mehr Wasser aus der Dusche käme. Dies könne auch bei niedrigem Wasserdruck das Duschvergnügen erhöhen.

Duschen im Badezimmer – Mehr als sauber und wach

Badezimmer: Duschkopf in der Dusche
Komfort sind für Duschzellen ein wichtiger Aspekt. Moderne Duscharmaturen halten die voreingestellte Temperatur, so dass man die üblichen zwei Minuten Kaltwasser vermeidet. Bei der Reinigung machten gute Duschen nur wenig Arbeit wenn die Noppen des Duschkopfes weich sind, kann man sie gut entkalken.

Noch mehr Spaß im Badezimmer könne der Umstieg von einer klassischen Handbrause auf eine Kopfbrause bieten. Hierfür müssten allerdings größere Rohre vom Warmwasserbereiter und der Kaltwasserleitung bis zur Kopfbrause verlegt werden, sagt Schlüter.

Die Kopfbrause im Badezimmer verdränge die klassische Handbrause am Schlauch immer mehr, das hat Alexander Schumacher, Ausstellungsleiter beim Kölner Sanitärgroßhändler Korsing beobachtet: „Im Trend sind große Tellerkopfbrausen mit 24 Zentimetern und größerem Durchmesser und Regenduschen. Viele Paneele haben zwar auch eine Handbrause, aber die wird oft nur noch verwendet, um die Dusche zu säubern.“ Ob man ganz auf die Handbrause verzichten könne, solle man sich aber gut überlegen: „Es kann schon praktisch sein, auch mal „auf Nacken“ duschen zu können, ohne dass die Haare nass werden.“

Auch Sanitär-Experte Wischmann sieht Regenduschen im Badezimmer als den ganz großen Trend. „Das geht bis hin zu Regenhimmeln, ganzen Flächen an der Decke, von wo das Wasser herunterkommt.“ Die sinnliche Erfahrung des Elements Wasser stehe im Vordergrund: „Die Leute wollen mehr als eine bloße Körperreinigung. Das Gefühl, wie Wasser über die Haut rinnt, wird zelebriert.“ Verstärkt werde dieser Wellness-Aspekt beim Duschen noch durch andere sinnliche Elemente, zum Beispiel durch Duftzusätze oder den Einsatz von Licht: „Im Duschkopf oder am Paneel sind LEDs angebracht. Der Begriff „Lichttherapie“ im Bad ist sicher ein wenig hoch gegriffen, aber die Lichteffekte machen das Duschen im Badezimmer noch interessanter und schöner.“ Wer noch mehr Wellness haben möchte, entscheide sich für eine Dampfdusche, eine geschlossene Duschkabine mit Kuppeldach, erklärt Schumacher.

Mit modernen Duscharmaturen Temperatur voreinstellen

Neben dem schönen Körpergefühl sei natürlich auch der Komfort ein wichtiger Aspekt: „Moderne Armaturen halten die voreingestellte Temperatur oder stellen sie zum gewünschten Zeitpunkt her, so dass man die typischen zwei Minuten, in denen das Wasser kalt ist, nicht mehr hat“, sagt Wischmann. Auch bei der Reinigung machten gute Duschen wenig Arbeit, ergänzt Schumacher: „Man sollte darauf achten, dass die Noppen weich sind, damit man sie gut entkalken kann. Die kann man dann einfach mit einem Fensterleder abwischen.“ Bei sehr kalkhaltigem Wasser sei eine Enthärtungsanlage aber überdenkenswert – die helfe nicht nur den Badezimmerarmaturen, sondern auch Waschmaschine, Spülmaschine und Co.

Auf gute Verarbeitung der Dusche achten

Beim Kauf lohne es sich, auf Markenprodukte zuzugreifen, empfiehlt Wischmann: „Wasser kommt überall raus – die Frage ist, wie die Dusche verarbeitet ist: Wurden Keramikkartuschen verwendet, hat sie eine dicke Chromauflage, ist der Nickelgehalt niedrig, kann man Teile nachkaufen, wenn etwas kaputtgeht?“ Der Verbandsexperte empfiehlt, die Dusche von einem Fachhandwerker einbauen zu lassen: „Schon aus Haftungsgründen kann man davon ausgehen, dass alles, was ein Fachhandwerksbetrieb einbaut, allen Anforderungen an die Technik entspricht. Außerdem haben die Betriebe mit den Herstellern Gewährleistungsverträge, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen.“

Wasserverbrauch hält sich bei moderner Duschtechnik in vertretbaren Grenzen

Effizienzklassen, die wie bei Waschmaschinen den Energie- und Wasserverbrauch aufzeigen, gäbe es für Duschen nicht, erklärt Schlüter: „Anders als bei Waschmaschinen spielt hier aber auch der Komfortgedanke eine Rolle. Man weiß, dass eine große Tellerdusche im Bad mehr Wasser und Energie verbraucht als eine kleine Brause – aber wer das Duschgefühl liebt, nimmt das in Kauf.“ Allerdings würden die Duschen heute durch die modernen Verwirbelungstechniken weit weniger Wasser verbrauchen als früher, sagt Wischmann. „Die morgendliche Dusche im Badezimmer kann man also bei allem Umweltbewusstsein und ohne schlechtes Gewissen genießen.“

kl/dapd/mk/syb