Seit dem 1. Juli 2009 ist der Energieausweis für Nichtwohngebäude mit Publikumsverkehr sowie für Warenhäuser, Supermärkte, Hotels und Bürogebäude Pflicht. Im Alltag ist der Energieausweis jedoch noch nicht angekommen. Auch im Karlsruher Gewerbeimmobilienmarkt spielt er noch keine Rolle.
Wer in Karlsruhe in bevorzugten Gegenden ein Büro sucht, muss tief in die Tasche greifen. Bis zu 14 Euro kostet der Quadratmeter Miete in Top-Lagen. Wer kaufen will muss mit bis zu 2.300 Euro pro Quadratmeter rechnen. Da lohnt sich der Blick auf die Nebenkosten.
Vermieter oder Verkäufer von Nichtwohngebäuden müssen potentiellen Interessenten auf Nachfrage den Energieausweis vorlegen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass ein Energieausweis für Anbieter und Interessenten wichtig ist. Er schafft nicht nur Transparenz, sondern kann bei guten Werten zu dem entscheidenden Miet-/Kaufargument werden.
80 Prozent des Energieverbrauchs ist Wärme
Immerhin entfallen rund 80 Prozent des Energieverbrauchs in Nichtwohngebäuden auf die Erzeugung von Wärme. Wer in einem energetisch optimiertem Gebäude Büroräume mietet oder kauft, spart also erheblich an den Nebenkosten. Neubauten weisen in der Regel gute Energiewerte auf. In Karlsruhe gibt es jedoch mangels Bauland nur wenige Neubauten.
Zwei verschiedene Ausweisvarianten stehen zur Auswahl: Der günstigere Verbrauchsausweis gibt einen Überblick über den Energieverbrauch –Heizung, Warmwasserbereitung, Beleuchtung, Lüftung und Kühlung – in einem Gebäude. Er wird aufgrund der Energieverbrauchsrechnungen der letzten drei Jahre erstellt. Der Bedarfsausweis basiert auf einer technischen Analyse des Gebäudes und bewertet nutzerunabhängig die energetische Qualität eines Gebäudes. Besonders für Besitzer, die über eine Modernisierung ihrer Immobilien nachdenken, ist er ideal.
Bildquelle: Hust & Herbold