Start Aktuelles Exotische Früchte im eigenen Garten – Andenbeeren wie Tomaten kultivieren

Exotische Früchte im eigenen Garten – Andenbeeren wie Tomaten kultivieren

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Neustadt (ddp). Die Andenbeere (Physalis peruviana) ist heute in jedem guten Lebensmittelgeschäft zu bekommen. Die orangegelben Früchte, die in pergamentfarbenen Lampionhüllen stecken, sind beliebte Dekorationen auf dem Teller. Andenbeeren stammen aus dem südamerikanischen Gebirgsland, den Anden. Im 19. Jahrhundert wurden sie im Süden Afrikas am Kap der guten Hoffnung eingeführt. Der Name Kapstachelbeere sei daher ebenfalls sehr verbreitet, informiert die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Die Pflanze ist mit der Tomate verwandt und lässt sich genauso leicht kultivieren. Daher probieren viele Hobbygärtner den Anbau dieser Nachtschattengewächse im eigenen Garten.

Andenbeeren benötigen einen sonnigen, warmen und geschützten Platz, genau wie Tomaten. Jungpflanzen werden durch Aussaat herangezogen und nach den Eisheiligen in den Garten gepflanzt. Stecklingsvermehrung ist ebenfalls möglich, sofern Altpflanzen vorhanden sind. Dazu schneidet man im Herbst Stecklinge und topft diese ein. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von einem Meter und benötigen wie Tomaten stützende Gitter oder Stöcke. Allerdings setzen neu gezogene Pflanzen nach Auskunft der Gartenakademie erst im September Früchte an, so dass die Erntezeit recht kurz ist. Geerntet wird, wenn sich die Früchte gelb-orange färben. Nach der Ernte kann man die Pflanzen kräftig zurückschneiden.

Die Andenbeere ist zwar mehrjährig, aber nicht winterhart. Will man im nächsten Jahr nicht wieder neue Pflanzen anziehen, die dann ebenfalls spät in den Ertrag kommen, müssen die Nachtschattengewächse ins Winterquartier. Überwinterte Pflanzen tragen schon ab Juli Früchte. Wurden die Andenbeeren in Kübeln gezogen, kann man sie vor dem ersten Frost in ein Gewächshaus oder in den kühlen Wintergarten stellen. Die bisher noch nicht reifen Früchte entwickeln sich hier weiter und lassen sich dann im Winter ernten, informieren die Fachleute. Standen die Pflanzen auf dem Beet, schneidet man sie kräftig zurück und topft sie in große Kübel ein. Die Fruchtansätze reifen an den abgeschnittenen Stängeln nach. Die Pflanze überwintert wie Fuchsien oder Engelstrompeten bei fünf bis zehn Grad. Im nächsten Jahr kann die Andenbeere wieder in den Garten gestellt oder gepflanzt werden.

Wer keinen Platz für die Überwinterung in Kübeln hat, kann im Herbst vor den ersten Frösten problemlos Stecklinge eintopfen und diese überwintern. Ableger lassen sich gut aus etwa zehn Zentimeter langen Seitentrieben schneiden, die aus einer Blattachsel kommen. Sie werden zu etwa einem Drittel in Pflanzerde gesteckt und mäßig gegossen. Die angewachsenen Jungpflanzen können nach den Eisheiligen ins Freie.

ddp/thi/kat