Stuttgart (dapd). Bauherren sollten den Winter nutzen, umThermografieaufnahmen von ihren Häusern anfertigen zu lassen. Denn damit werden eventuelle Defizite bei der Dämmung von derWärmebildkamera gnadenlos dokumentiert. „Die Kamera wandelt die fürdas menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung mit Hilfe von Spezialsensoren in Farbbilder um“, erklärt Jürgen Groß vom Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN). „Rote Stellen zeigen große Wärmeabgaben nach außen an, grüne und blaue Flächen geringe.“
Der ideale Zeitpunkt für die Aufnahmen ist die kalte Jahreszeit,denn Voraussetzung ist eine Temperaturdifferenz von rund 15 Grad Celsius zwischen Haus und Umgebung. Am besten eignen sich klirrendkalte Winternächte.
Bei der Thermografie wird auf einer Skala von blau bis rot sichtbar, an welchen Stellen am Haus Energie entweicht. „Einrichtiges Sanierungskonzept ersetzen Thermografieaufnahmen jedoch nicht. Hierfür müssen Energieberater das Gebäude von Keller bis Dachbegutachten und die Energieverluste der einzelnen Bauteileberechnen“, so Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau desMinisteriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Dann könne ein energetisch und wirtschaftlich sinnvoller Sanierungsfahrplan erstellt werden.
Unerlässlich sind Infrarotaufnahmen bei der Qualitätskontrolle nach der Sanierung. Sie zeigen übersichtlich, an welchen Stelleneine Dämmung fehlt, beispielsweise an den Übergängen vom Dach zurWand. Auch eine unsaubere Verlegung der Dämmung wird erkannt. Sokönnen Mängel rechtzeitig behoben werden.
Da es viele Möglichkeiten gibt, bei den Aufnahmen und derenInterpretation etwas falsch zu machen, sollten die Bilder nur vongut geschulten Fachleuten gemacht werden, rät Energieberater Groß.Das ist auch deutlich günstiger als der Kauf einer Infrarotkamera.Die Kosten für ein brauchbares Gerät liegen zwischen 2.000 und15.000 Euro.
dapd.djn/kaf/mwo