Neustadt (dapd). Wer die Qualität seiner Äpfel aus dem eigenen Garten steigern will, sollte jetzt Hand anlegen: Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät Obstbaumbesitzern zum Ausdünnen der Früchte am Apfelbaum. Zwar seien im Juni schon viele überzählige Früchte vom Apfelbaum von allein abgefallen. Das reiche aber meist nicht aus, sagen die Gartenbauexperten aus Neustadt an der Weinstraße.
Maximal 80 Früchte sollte ein Apfelbaum etwa tragen. Die überzähligen Früchte jetzt abzupflücken, schaffe gleich mehrere Vorteile. Zum einen gewinnen die Äpfel an Qualität. „Zucker und andere Inhaltsstoffe steigen und die Früchte werden saftiger und geschmackvoller“, sagt Eva Morgenstern, Beraterin der Gartenakademie. Zum anderen würden die einzelnen Früchte größer und bekämen mehr Farbe.
Klein gewachsene Exemplare am Apfelbaum sollten ebenso aussortiert werden wie solche, die an ungünstigen Stellen hängen. Beschädigte und befallene Früchte müssten unbedingt entfernt werden. Das Eindringen der Raupen des Apfelwicklers lasse sich an kleinen Bohrlöchern auf der Schale erkennen. Diese Äpfel seien auch leichter zu pflücken als gesunde.
Besonders wichtig sei die Handausdünnung bei Apfelbäumen, die nur jedes zweite Jahr eine reiche Ernte bescheren, also bei wechselweise tragenden Sorten. Reifen an einem Apfelbaum in einem Jahr mit vollem Ertrag zu viele Früchte, kann das die Ernte im schwachen Folgejahr weiter verringern.
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