Berlin (dapd). Um Küchenkräuter gut durch den Winter zu bringen, sollten diese jetzt auf den Frost vorbereitet werden, rät der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. „Viele vergessen, für den richtigen Winterstandort zu sorgen und lassen ihr Kräutergärtchen entweder erfrieren oder überfordern es in allzu warmen Räumen“, sagt Kräuterexperte Armin Matzke.
Grundsätzlich sei zwischen einjährigen Kräutern wie Basilikum, Dill und Kapuzinerkresse und mehrjährigen Kräutern wie Thymian, Schnittlauch und Petersilie zu unterscheiden. Einjährige Pflanzen überstehen den Winter im Garten nicht, sie müssen im kommenden Jahr neu ausgesät werden. Bei den mehrjährigen Kräutern gebe es große Unterschiede zwischen heimischen und mediterranen Pflanzen: So würden etwa Salbei, Thymian oder Lavendel fälschlicherweise oft ins Haus geholt, obwohl die Mittelmeerkräuter milde Winter ziemlich gut überstünden. Bei längeren Kälteperioden könnten sie mit einer isolierenden Schicht aus Tannenzweigen und Stroh geschützt werden. Von einer stark abschließenden Folie als Winterschutz raten die Gartenexperten jedoch ab, da die Pflanzen dann faulen würden.
Etwas empfindlicher sind Rosmarin und Lorbeer: Hier empfehlen die Experten ein frostfreies Winterquartier im Haus. Geeignet seien kühle, aber einigermaßen helle Räume – etwa Wintergärten oder Treppenhäuser. Warme Stuben oder dunkle Keller seien tabu. Im Winter werden die Kräuter wegen ihres reduzierten Stoffwechsels eher sparsam gegossen, sie sollten jedoch nicht austrocknen.
Häufig werde die Kälteresistenz von einheimischen Kräutern unterschätzt: Schnittlauch beispielsweise brauche den Frost regelrecht. Richtig durchgefroren treibe die Kräuterpflanze im Frühjahr wieder kräftig aus. Unempfindlich seien auch Liebstöckel und Petersilie. Sollte es über eine längere Zeit frieren, sei eine Lage Laub oder Fichtenreisig als Wärmeschutz empfehlenswert.
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