Start Aktuelles Garten: Mediterrane und tropische Kübelpflanzen vor Frost schützen

Garten: Mediterrane und tropische Kübelpflanzen vor Frost schützen

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Bonn/Jever (dapd). Wenn der erste Frost bevorsteht, sollten Exoten wie Zitrone, Banane, Olive oder Bougainvillea in ein passendes Quartier umziehen. Darauf weist Karin Otten, Vorsitzende der Einzelhandelsgärtner im Wirtschafsverband Gartenbau Niedersachsen/Bremen, hin. „Am besten klappt das Überwintern an einem hellen und kühlen Standort“, empfiehlt die Gärtnerin.

Kübelpflanzen wie Banane, Vanilleblume und Engelstrompete vertrügen gar keinen Frost. Bei Temperaturen unter Null Grad sterbe die Pflanze ab, warnen die Experten der Gartenbau-Brancheninitiative „Das grüne Medienhaus“. Bei acht bis zehn Grad Plus würde sie die Wintermonate unbeschadet überstehen. Etwas weniger empfindlich seien Mittelmeergewächse: Dazu gehörten Olive, Lorbeer und Bougainvillea. Sie würden leichten Frost vertragen, weshalb ihnen drei bis fünf Grad ausreichten. „Es ist sogar möglich, dass eine Olive an einem geschützten Standort nahe der wärmenden Hauswand im Freien bleibt“, sagt Otten. Dann müssten die draußen überwinterten Pflanzen wegen Frostschäden im Frühjahr oft radikal zurück geschnitten werden – und es dauere oft sehr lange, bis sie wieder voll austreiben. „Den Vorsprung, den eine unter Glas überwinterte Pflanze im Mai hat, kann ein frostgeschädigtes Exemplar nicht wieder einholen“, sagt die Gärtnerin.

Topfpflanzen im Garten – Faustregel: Je dunkler, desto kälter

Schädlich seien aber auch hohe Temperaturen im Winter – zumindest, wenn der Standort nicht genügend Licht bietet. Kellerräume eigneten sich nur dann als Quartier für Kübelpflanzen, wenn sie hell und kalt genug sind. Denn je dunkler ein Standort ist, umso weniger dürfe das Wachstum angeregt werden, sagen die Gartenexperten. Wenn es dagegen so warm ist wie im Frühling oder Sommer, beispielsweise in einem geheizten Wohnzimmer, signalisiert das der Pflanze, auszutreiben. Fehlt ihr dann jedoch das Licht, bilden sich lange Peitschentriebe und weiches Gewebe. „Kommt die Pflanze im Frühjahr dann ins Freie, ist sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten, verbrennt leicht oder bricht beim ersten Windstoß“, warnt Gärtnerin Otten.

Ein Platz im Wintergarten oder Gewächshaus ist ideal

Ein großer Wintergarten könne deshalb ein geeigneter Platz für frostempfindliche Pflanzen sein. Ist er jedoch zu klein, machen bei Sonne ein rascher Temperaturanstieg und hohe Luftfeuchtigkeit den Pflanzen zu schaffen: Dann breiten sich Schädlinge und Krankheiten rasch aus. Für optimal halten die Experten ein großes Gewächshaus oder einen Überwinterungsservice wie ihn viele Gärtnereien anbieten.

dapd/T2012091902578/plu/K2200/syb