München/Berlin (dapd). Pünktlich zu Beginn der Heizperiode steigen die Gaspreise in Deutschland teils kräftig an. Wie das Online-Vergleichsportal „Check 24″ am Mittwoch mitteilte, planen 61 Gasversorger zum Oktober oder November eine Erhöhung ihrer Grundversorgungstarife um durchschnittlich 9, in Einzelfällen sogarmehr als 19 Prozent. Es gebe allerdings auch Entlastungen der Kundenum durchschnittlich 6 Prozent bei insgesamt 54 Gasanbietern. Grund für die zweigeteilte Preisentwicklung auf dem Gasmarkt seien unterschiedliche Beschaffungs- und Unternehmensstrategien derVersorger, hieß es.
Claudia Kemfert, Energieökonomin beim Deutschen Institut fürWirtschaftsforschung, forderte eine Senkung der Verbraucherpreise.“Der Endkundenpreis für Privatkunden in Deutschland liegt rund 30 Prozent über dem Mittelwert der Europäischen Union“, sagte sie in Berlin. Kemfert forderte die Bundesregierung auf, in ihrem aktuellen Energiekonzept Wege zu mehr Wettbewerb im Gasmarkt aufzuzeigen, etwadurch den Bezug von Flüssiggas.
Auch beim Strompreis müssen einige Kunden in Zukunft wieder mehrbezahlen. Bislang planen den Angaben des Vergleichsportals zufolgesechs Versorger Strompreiserhöhungen von durchschnittlich sechsProzent. Betroffen seien Kunden von Stadtwerken in Bayern,Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen. Nur ein Anbieterplane zum Herbst eine Strompreissenkung, und zwar um ein Prozent.
Das Portal hat auch den Energiemix der Stromversorger aktuellverglichen. So setze sich Strom in Deutschland durchschnittlich aus25,4 Prozent Kernenergie, 58,8 Prozent fossiler Energiequellen und15,8 Prozent erneuerbarer Energie zusammen. Den höchsten Anteil anKernenergie haben den Angaben zufolge YelloStrom und EnBW mitjeweils 45 Prozent, Clevergy und die Stadtwerke München verzichtendagegen auf Atomstrom.
dapd.djn/amu/mwo