Während des Winters schädigen Wildtiere wie Rehe und Hasen Obstbäume häufig durch Verbiss. Diese Gefahr sei besonders groß, wenn es wegen einer geschlossenen Schneedecke keine andere Nahrung gebe, informiert das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Stuttgart. Zur Vorsorge gegen Wildverbiss empfehlen die Experten, bei Hausgärten in Ortsrandlage alte Zäune umgehend auszubessern, damit das Wild keinen Durchschlupf findet.
Wildtiere fressen Baumrinde
Besonders die jungen Obstbäume haben durch den Wildverbiss zu leiden. Mancher Baum geht daran sogar ein. Gerade die Rinde der jungen Bäume ist besonders zart, saftig und wohlschmeckend für Wildtiere – und außerdem frei von Borkenschuppen . denn die Mögen Hasen und Kaninchen gar nicht.
Innerhalb weniger Stunden können die Nagetiere die Rinde eines ganzen Baumes rundherum wegputzen.
Schutzmittel gegen den Wildverbiss
Ein neues Mittel, das Wildtiere von den Bäumen und Pflanzen abhalten soll, sich an den Pflanzen im Garten zu vergreifen, heißt Wildstopp. Das Mittel basiert auf dem natürlichen Wirkstoff Blutmehl, das mit Wasser verrührt und anschließend dünn auf alle gefährdeten Pflanzen aufgetragen bzw. gesprüht wird. Der Geruch löst bei den Wildtieren mit Knabberhang für Pflanzen einen Fluchtinstinkt aus – das Tier assoziiert mit dem Geruch Gefahr. Die Wirkung hält im Sommer ein bis zwei Monate und im Winter bis zu sechs Monate an.
Einzeln stehende Jungbäume im freien Feld schützt man am besten mit Drahthosen aus engmaschigem Geflecht, Plastikspiralen oder durch dünne Latten.
Das später beim Winterschnitt der Bäume anfallende Holz sollte als Ablenkfütterung unter den Bäumen liegenbleiben, raten die Fachleute. Vor allem nach Schneefällen sollte immer etwas frisches Schnittholz auf dem Schnee liegen.
ddp/thi/esc