Jedes Jahr kommen in Deutschland mehr Autos mit Elektroantrieb auf den Markt. Laut einer aktuellen forsa-Umfrage kann es sich bereits jeder dritte Autofahrer in Deutschland vorstellen, ein E-Fahrzeug anzuschaffen. Doch wie einfach ist die Umstellung auf ein Elektrofahrzeug und wie aufwendig sind die Anpassungen in der eigenen Garage oder dem Carport?
Interessant ist vor allem der Unterschied in der Benutzung im Vergleich zum normalen Verbrennerfahrzeug. Außerdem stellt sich die Frage, wie hoch die Reichweite ist oder was am eigenen Haus umgebaut werden muss. Auch die Ladezeit für die Antriebsbatterie ist ein zentraler Punkt, welcher geklärt werden muss, bevor es zum Kauf eines Elektrofahrzeuges kommt. Ebenfalls steht für viele der Umweltaspekt und somit die Emissionen im Vordergrund.
Die Reichweite eines Elektroautos
Die Reichweite eines Elektroautos liegt bei einem Durchschnitt von bis zu 130 Stundenkilometern bei rund 50 Kilometern am Stück rein elektrisch. Die ökologischen Vorteile sind das Einsparen der CO2-Emissionen beim Betrieb des Autos. Aufgrund der niedrigen Betriebskosten ist die Anschaffung durchaus überlegenswert, da eine Aufladung mit Strom deutlich günstiger als fossile Brennstoffe sind. Hinzu kommt noch eine Steuerersparnis, denn auf E-Fahrzeuge fällt eine niedrigere Kfz-Steuer. Auch bei der diskutierten PKW Maut sollen E-Autos befreit sein. Rechnerisch muss entsprechend dem Nutzungsprofil geprüft werden, wie sinnvoll im Individualfall der Kauf eines E-Autos ist, denn der Anschaffungspreis ist höher.
In Bezug auf Fahrspaß und Leistung muss der Fahrer keinerlei Abstriche machen, so Fabian Thiedemann, Verkaufsberater im Audi-Zentrum Karlsruhe, den Audi A3 e-tron im Programm hat. „Ein häufiger Kaufgrund sind die nicht vorhandenen CO2-Emissionen. Darüber hinaus gibt es kein Fahrgeräusch bei einem elektrisch betriebenen Fahrzeug, somit wird auch in diesem Punkt die Umwelt nicht belastet. In Bezug auf die Beschleunigung gibt es ebenfalls einen Vorteil, da über den Elektroantrieb das Fahrzeug sofort anspricht.“
Hybriden: Elektro- und zusätzlicher Verbrennungsmotor
Die Frage nach dem Stromverbrauch wirft mitunter Fragen auf. Allerdings muss kein Fahrer befürchten, das Radio anzumachen und mit dem Auto stehen zu bleiben, denn die meisten
E-Autos sind Hybriden, das heißt sie verfügen über Elektro- und einen zusätzlichen Verbrennungsmotor. Dieser schaltet sich dann zu, wenn der Strom zu knapp wird. Außerdem wird die Batterie auch während der Fahrt über die Rekuperation (Energierückgewinnung während des Bremsvorgangs) geladen.
Die Batterie eines Elektrofahrzeuges kann wahlweise über die gewöhnliche Steckdose oder einen Starkstromanschluss aufgeladen werden.
Die Ladezeit beträgt beim Audi A3 e-tron beispielsweise drei Stunden über eine Haushaltsteckdose (230V) und über einen Hochvolt-Anschluss (400V Starkstromanschluss) zwei Stunden. Vor allem Fahrer, die nur kurze Strecken zurücklegen müssen, können dies ohne Probleme mit einem Elektrofahrzeug tun. Generell ist es auch als Zweitfahrzeug für die Stadt geeignet, weil man sehr kostengünstig von A nach B kommt. Wenn man dann noch einen kostenfreien Ladeparkplatz der Stadtwerke Karlsruhe nutzt, lädt das Auto während der Einkäufe auch schon wieder auf.
Der A3 Sportback e-tron bietet beispielsweise alle Stärken eines typischen Audi. In seinem Antrieb kooperieren ein 1.4 TFSI mit 110 kW (150 PS) und ein 75 kW starker Elektromotor mit der neu entwickelten Sechsgang S tronic, in die ein Elektromotor integriert ist. Die Systemleistung beträgt 150 kW (204 PS), das maximale Systemdrehmoment 350 Nm. Die Batterie bietet 8,8 kWh Kapazität und lässt sich an einer Industriesteckdose in etwas mehr als zwei Stunden aufladen. Das Ladesystem zählt zur Serienausstattung, eine Smartphone-App erlaubt beispielsweise die Steuerung des Lade- und Klimatisierungsmanagements.
In 7,6 Sekunden beschleunigt der Hybrid Audi A3 Sportback e-tron auf 100 km/h und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Im rein elektrischen Betrieb ist die Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h begrenzt. Nach der ECE-Norm für Plug-in-Hybridfahrzeuge beschränkt sich sein Verbrauch auf 1,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer – eine CO2-Emission von 35 Gramm pro Kilometer.
Mit rein elektrischem Antrieb legt der kompakte Fünftürer 50 Kilometer zurück. Den durchschnittlichen Verbrauch auf 100 Kilometer gibt Audi mit 11,4 KWh an. Das entspricht bei einem Strompreis von ca. 25 Cent pro Kilowattstunde (KWh) 2,85 Euro auf 100 Kilometer. Audi selbst bietet auch einen Partner für Ökostrom aus regenerativen Energiequellen an.
Das Hybridmanagement regelt das Zusammenspiel der Antriebe intelligent. Es bietet dem Fahrer unterschiedliche Funktionen wie den Boost, bei dem beide Motoren aktiv zusammenarbeiten und die Rekuperation, die die kinetische Energie des Automobils in die Batterie zurückspeist.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass keinerlei Umbauten in der heimischen Garage oder dem Carport notwendig sind. Insbesondere im Stadtverkehr ist der Betrieb eines Elektrofahrzeugs sehr kostengünstig. Der Mehrpreis gegenüber einer Version mit klassischem Verbrennungsmotor und vergleichbarer Ausstattung ist beim A3 e-tron nicht wesentlich höher. Eine Anschaffung kann daher auch unter ökonomischen Gesichtspunkten durchaus lohnenswert sein.
Erschienen immo-magazin Printausgabe Nov/Dez 2014