Immobilien gelten seit jeher als sichere Anlage, denn vor allem in den Städten steigen die Preise für jeden Quadratmeter kontinuierlich. Während sich in München und Frankfurt die nächste Immobilienblase abzeichnet, freuen sich Kleininvestoren über die Möglichkeit, in Immobilien investieren zu können. Denn dank Crowdinvesting kann man, abhängig vom Anbieter, schon mit zweistelligen Eurobeträgen dabei sein. Unklar ist indes, wie risikobehaftet diese Anlagen tatsächlich sind.
Crowdinvesting und Crowdfunding ist nicht das Gleiche
Die beiden Begriffe werden oft genug synonym gebraucht, bezeichnen aber unterschiedliche Dinge. Beim Crowdfunding geben Menschen einen kleinen Geldbetrag, um ein Projekt zu finanzieren. Manchmal handelt es sich um künstlerisches Projekt (Organisation einer Ausstellung, Produktion einer CD oder eine Theaterproduktion beispielsweise) oder ein soziales Projekt. Als Dankeschön für diese Hilfe gibt es ein kleines Präsent wie etwa eine CD. Das Präsent entspricht nicht dem Wert der Spende und vor allem gibt es keine Rendite.
Beim Crowdinvesting dagegen geben Kleinanleger/-innen Geld, um ein Projekt im gewerblichen Bereich zu finanzieren. Das können gewerbliche Immobilien sein, Wohnhäuser, Sanierungen von Altbauten, aber auch bei anderen Plattformen die Entwicklung und Produktion eines vielversprechenden Gegenstandes (oder einer Dienstleistung). Sogar Unternehmensgründungen werden per Crowdinvesting finanziert. Dafür gibt es manchmal ein Dankeschön, aber immer werden die Anleger/-innen an dem, was finanziert wurde, beteiligt. Sie sind Mitbesitzer der finanzierten Immobilien, erhalten Anteile an den gegründeten Unternehmen. Werden die Immobilien oder Unternehmen verkauft, erhalten die Anleger/-innen nicht nur ihr Geld zurück, sondern auch einen Anteil der beim Verkauf erzielten Rendite. Aus einem Kleininvestor wird also ein Teilhaber oder ein Immobilienbesitzer. Die Anteile an Immobilien oder Unternehmen sind also als dauerhafte Investition zu sehen.
Verschiedene Anbieter handeln zielgruppenorientiert
Crowdinvesting findet online statt, ohne die Intervention einer Bank. Seriöse Anbieter versuchen, die Zielgruppe für die Anlagen so umfassend wie möglich zu informieren und prüfen dementsprechend die einzelnen Bau- und Sanierungsvorhaben sorgfältig.
Die Renditen Immobilieninvestitionen können zwischen 2,5 % und 8 % angesiedelt sein. Allerdings sind die Gelder über wenigstens drei Jahre gebunden, oft sogar länger. Es hat sich zwar inzwischen auch da ein Handel gebildet, so dass man aus einem einmal geschlossenen Vertrag unter Umständen noch vor Ablauf der Finanzierungs- und Bauphase wieder heraus kommt. Aber üblich ist das nicht.
Wie bei allen Anlagen: Besser breit streuen
Wer sich für Crowdinvesting interessiert, sollte sich die unterschiedlichen Anbieter genau ansehen und die vielen Informationen online nutzen. Denn eine gute Informationslage bietet Sicherheit. Crowdinvesting ist immer ein Nachrangdarlehen, geht das Projekt pleite, werden die Schwarminvestoren also als Letzte ausbezahlt. Aufgrund des Risikos sollte man immer nur das investieren, was man unter Umständen auch entbehren kann. Und wie bei jeder anderen Anlageform auch ist es sinnvoll, angelegte Gelder möglichst breit zu streuen. Wer alles auf ein einziges Projekt setzt, verliert im Zweifelsfall alles.