Hamburg (dapd). In vielen Teilen Deutschlands wird es für Familien bald erheblich teurer, sich den Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Denn in Zeiten knapper öffentlicher Kassen planen viele Bundesländer eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer oder haben eine Erhöhung bereits beschlossen.
„Wer mit dem Gedanken eines Hausbaus, Grundstücks- oder Immobilienerwerbs spielt, sollte jetzt handeln, denn schon ab 2012 wird beispielsweise in Schleswig-Holstein die Grunderwerbsteuer erhöht. Bei 1,5 Prozentpunkten Steuererhöhung und einem Grundstück im Wert von 200.000 Euro sind dies bereits Mehrkosten von satten 3.000 Euro“, sagt Jan Schust, Geschäftsführer des Verbraucherportals Tarifcheck24.de. Hinzu kämen noch die zusätzlichen Baufinanzierungskosten auf die entsprechenden Mehrkosten. Aufgrund der langen Laufzeit und der Höhe des Darlehens könnten schon wenige Zehntel Prozentpunkte bei den Zinsen leicht einige Tausend Euro Mehrkosten bedeuten.
Die Grunderwerbsteuer fällt beim Kauf eines Grundstücks, eines Hauses, einer Wohnung oder einer sonstigen Immobilie an. Der Steuersatz beträgt in Deutschland grundsätzlich 3,5 Prozent der Bemessungsgrundlage. Dieser kann aber seit dem 1. September 2006 von den Bundesländern abweichend festgelegt werden. Während Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die Steuer bereits um einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent erhöht haben, sind es in Brandenburg und Thüringen fünf Prozent. Laut Branchenexperten ist es nur eine Frage der Zeit, dass auch die übrigen Bundesländer die Steuer anziehen, um Haushaltsengpässen entgegenzuwirken und die Neuverschuldung zu verringern.
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