Der Redensart zufolge sollte man neben dem Zeugen von eigenem Nachwuchs auch einen Baum pflanzen und ein Haus bauen. Dank niedriger Zinsen stehen die Zeiten für Letzteres derzeit gut. Doch sollte der Weg in die eigenen vier Wände in einen Neubau führen? Der Wunsch nach einem Eigenheim lässt sich schließlich auch mit einer Bestandsimmobilie erfüllen. Welche Entscheidung man auch trifft, das neue Zuhause muss zur Lebensplanung passen. Das gilt nicht nur für Größe und Ausstattung, sondern auch für Kaufpreis und laufende Kosten.
Eigenarbeit
Ein Neubau ist zwar im Durschnitt 55 Prozent teurer als ein Haus, das zum Verkauf steht, jedoch können die Renovierungskosten bei der Bestandsimmobilie Eigentümer ebenso teuer zu stehen kommen.
Je nachdem, in welchem Zustand sich die Immobilie befindet, müssen die glücklichen neuen Besitzer teils hohe Kredit für eine Modernisierung oder einen Umbau in Kauf nehmen – vor allem, wenn sie sehr genaue Vorstellungen von ihrem zukünftigen Zuhause haben.
Um sicher zu gehen, wieviel die Immobilie wert ist und ob sich eine Renovierung überhaupt auszahlt, lohnt es sich, einen Makler über Interportale beauftragen. Dieser kann eventuelle Mängel aufdecken, die Laien oft übersehen und so versteckte Kosten offenlegen.
Finanzierung
Wie viel Haus brauchen wir? Was können wir uns leisten? Diese und weitere Fragen müssen vor einem Immobilienkauf beantwortet werden. Denn bei der Finanzierung einer Immobilie sind eine gute Planung und eine solide Kalkulation ein Muss. Eine gute Finanzierung gelingt meist nur mit der richtigen Kombination: Ein Hypothekenkredit kann zwar die Grundlage sein; es zahlt sich jedoch aus, einen Teil über einen Bausparvertrag zu finanzieren oder bei der nationalen Förderbank KfW einen Antrag auf staatliche Förderung zu stellen. Dies hat für Privatpersonen den Vorteil, dass die Kreditbedingungen und Zinsen um einiges günstiger sind als bei einem Kreditinstitut. Zudem liegt ein Schwerpunkt des Darlehens auf Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen – unabhängig davon, ob man selbst bauen oder kaufen will. Wer zusätzliche finanzielle Polster in Form von Eigenkapital hat, ist auch gegen ungeplante Ausgaben gewappnet – wenn zum Beispiel die Waschmaschine versagt oder das Auto in die Werkstatt muss.
Fazit
Ob man auf einen Neubau oder eine Bestandsimmobilie setzen sollte, hängt von der Familienplanung und der finanziellen Situation ab. Familien, die sich noch weitere Kinder wünschen, benötigen mehr Platz und sind oft besser beraten, selbst zu bauen. Schließlich möchte man ja noch viele Jahre in seinem Haus wohnen und auch dann noch Platz zum Ausweichen haben, wenn sich die Familiensituation unerwartet verändert. Dabei muss jedoch auch die finanzielle und zeitliche Mehrbelastung mit einkalkuliert werden. Gebrauchte Immobilien haben einen klaren Vorteil: Die Kosten zu Beginn sind mithilfe von Experten besser kalkulierbar. Ein Neubau birgt letztlich auch das Risiko, dass sich bspw. die Bauarbeiten plötzlich verzögern. Letztlich spielen bei der Entscheidung für oder gegen ein gebrauchtes Haus auch Emotionen eine große Rolle: Wenn man sich einmal in eine Immobilie oder ein Grundstück verguckt hat, entscheidet oft der Bauch.
Bild: Flickr UpOnTheRoof Rebecca Siegel CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten