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Keller: Die Feuchtigkeit bleibt draußen

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Die Feuchtigkeit bleibt draußen

— von Katja Fischer — Rostock (dapd). Ohne Keller ist für viele Bauherren ein Haus nicht komplett. Es ist ja auch praktisch, dort ein Gästezimmer unterzubringen, einen Fitnessraum oder sogar eine Sauna einzurichten. Auch als Lagerfläche für das Surfbrett, die Plattensammlung, Sommerreifen oder alte Akten ist das Untergeschoss nicht zu verachten.

„Doch ein Keller ist teuer. Deshalb sollten sich Bauherren von vornherein klar machen, wie sie ihn nutzen möchten“, empfiehlt Torsten Matthäus, Berater beim Bauherrenschutzbund in Rostock. „Das hat großen Einfluss auf die baulichen Anforderungen.“

Es macht eben einen Unterschied, ob der Keller nur als Stauraum dienen oder mit Nassräumen ausgestattet werden soll, zum Beispiel als Gästezimmer oder Hauswirtschaftsraum. „Es sollte vorab berechnet werden, ob die Kosten für einen Keller gegenüber dem zu erzielenden Raumgewinn wirtschaftlich vertretbar sind“, sagt Matthäus.

Keller: Gute Abdichtung ist Pflicht

Die Kosten für einen Keller liegen zwischen 25.000 und 40.000 Euro, können aber noch höher ausfallen, wenn das Haus in einer komplizierten geologischen Lage gebaut werden soll. „Wichtig ist, dass der Keller absolut dicht wird. Daran darf keinesfalls gespart werden. Denn wenn der Keller erst einmal undicht ist, fallen noch viel höhere Folgekosten an, und das Problem ist trotzdem kaum in den Griff zu bekommen“, sagt der Experte.

Ohne ein gründliches Baugrundgutachten sollte kein Keller in Auftrag gegeben werden. „Manche Bauunternehmer kratzen nur ein bisschen auf dem Boden herum. Das ist fahrlässig“, warnt Matthäus. Vielmehr müssten die Höhe des Grundwasserspiegels und die Tragfähigkeit des Untergrunds gemessen werden. Denn davon hingen Statik und Dimensionierung des Kellers ab.

Nur mit genauer Kenntnis der Baugrundverhältnisse ließen sich Bodenaushub, eine möglicherweise notwendige Wasserhaltung während der Bauphase und gegebenenfalls eine Bodenverbesserung oder sogar ein Bodenaustausch festlegen, erläutert der Experte. Das alles spiele bei der Kalkulation der Kosten eine große Rolle.

Weiße gegen schwarze Wanne

Der Bauingenieur rät, grundsätzlich jeden Keller gegen drückendes Wasser abzudichten. „Alles andere wäre fahrlässig.“ Er hat in seiner Praxis schon viele Keller gesehen, die nur gegen Baufeuchte abgesichert waren und beim ersten Starkregen unter Wasser standen. „Nur ganz selten kann ein Keller ins trockene Erdreich hinein gebaut werden. Das Klima verändert sich. Ein einst niedriger Grundwasserstand kann durch häufige Regengüsse ansteigen. Deshalb sollte ein Keller immer so gebaut werden, dass vom aufstauenden Sickerwasser oder drückenden Wasser keine Gefahren ausgehen.“

Die sicherste Methode dabei ist die „weiße Wanne“. Sie besteht aus wasserundurchlässigem Stahlbeton und wird sehr selten undicht. Bei der „schwarzen Wanne“ wird das Mauerwerk lückenlos mit Bitumen abgedichtet, was bei großer Nässe nicht so sicher ist. „Wichtig ist, durchdringende Bauteile wie Wasserrohre, Elektroanschlüsse und Kellerschächte der Dichtheit anzupassen“, betont Matthäus. Auch die Kellerfenster müssten so dicht sein, dass kein Niederschlagswasser eindringen kann.

Wenn der Keller dicht und ausreichend wärmegedämmt ist, ist er auf jeden Fall ein Pluspunkt für das Haus. Zwar erfordert er einigen Mehraufwand, der sich aber durch die höhere Wohnqualität rechnen kann. Außerdem steigert er den Wert einer Immobilie, was beim späteren Verkauf des Hauses positiv zu Buche schlägt. Denn auch für viele Käufer wäre ein Haus ohne Keller nicht vollständig.

dapd.djn/T2013012201260/kaf/K2120/mwo