Düsseldorf (ddp). Der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers hat nach Erkenntnissen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Deutschland vor allem ältere Anleger um ihr Geld gebracht. Die Besitzer der über Nacht wertlos gewordenen Lehman-Zertifikate seien im Durchschnitt 60 Jahre und älter, teilte die DWS am Dienstag in Düsseldorf mit.
Die DWS stützt sich bei ihren Angaben auf die Auswertung von 800 Einzelfällen. Danach hatte der mit 40 Prozent überwiegende Teil der Betroffenen zwischen 10 000 und 40 000 Euro in Lehman-Zertifikaten angelegt. In 27 Prozent der Fälle waren es 25 000 bis 49 000. Federführend bei der Ausgabe der Lehman-Zertifikate war die Citibank, auf die 46 Prozent der von der DWS ausgewerteten Fälle entfielen. Es folgen die Dresdner Bank und die Commerzbank mit einem Anteil von 32 Prozent.
Nach Angaben der DWS gibt es auch rund ein Jahr nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers weder eine belastbare Zahl über die Gesamthöhe des Schadens noch über die Gesamtzahl der Besitzer von Lehman-Zertifikaten. In Deutschland haben laut DSW bis zu 50 000 Zertifikate-Besitzer auf einen Schlag ihr angelegtes Geld verloren. Der Schaden belaufe sich mindestens auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.
(folgen Zusammenfassung und Datenblatt bis 15.00 Uhr)
ddp/fbr/kos
– Lehmann Brothers war die viertgrößte US-Investmentbank.
– Das Institut war im September 2008 im Zuge der Finanzkrise Pleite gegangen. Die Insolvenz hatte die Märkte weltweit erschüttert.
– Auslöser der Lehman-Pleite waren hohe Verluste der Bank im Zuge der Krise an den US-Immobilienmärkten.
– Bei den Zertifikaten gibt es im Gegensatz zu Sparbüchern, Tages- oder Festgeldern keinen Schutz durch die Einlagensicherung.
– In Deutschland verloren rund 50 000 Lehman-Anleger auf einen Schlag ihr Geld. Der Schaden wird auf einen hohen dreistelligen Millonenbetrag geschätzt.
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