Viele Heizungen in deutschen Häusern sind zu alt und damit nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Keine optimale Brennstoffausnutzung und Wärmeverluste sind die Folge. Eine Heizungssanierung rückt damit in den Fokus von Hausbesitzern.
Heizungen sind im Durchschnitt 17 Jahre alt
Im Durchschnitt sind deutsche Heizungen 17 Jahre alt. Die veraltete Technik alleine sollte für Eigentümer Grund genug sein, die Heizung zu sanieren. Häufig geschieht dies allerdings erst, wenn die Heizung nicht mehr anspringt und Eile geboten ist. Dann fehlt jedoch häufig die Zeit, alle Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen und die für sich beste Variante für optimale Ergebnisse zu finden.
Der optimale Zeitpunkt für eine Heizungsmodernisierung
Der Sommer ist bei einer noch funktionstüchtigen Heizung die optimale Jahreszeit für die Planung einer Modernisierung. Das Haus muss in dieser Zeit nicht geheizt werden und die Heizung wird lediglich für Warmwasser benötigt. In der Montagezeit der neuen Heizung kann das Wasser problemlos auf eine andere Art erhitzt werden.
Generell gilt bei Heizungsanlagen, dass weniger das Alter, eher die regelmäßige Wartung für ein störungsfreies Arbeiten der Technik verantwortlich ist. Ist eine Heizung zwischen 15 und 20 Jahre alt, sollten sich Eigentümer jedoch Gedanken über eine Modernisierung machen. Ein unabhängiger Sachverständiger kann dann Mängel aufzeigen, Kosten und zukünftiges Einsparpotenzial benennen. Auch der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie bietet auf seiner Seit viele Informationen und Grafiken zu modernen Heizsystemen. Nach der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung EnEV 2014 schreibt der Gesetzgeber den Austausch einer Heizung vor, wenn diese älter als 30 Jahre ist.
Verschiedene Heizsysteme für eine Technikmodernisierung
Abhängig vom Umfang der Heizungsmodernisierung stehen Hausbesitzern unterschiedliche Heizsysteme zur Wahl:
- Wärmepumpen gewinnen Wärme kostenlos aus der in der Luft, im Wasser oder in der Erde gespeicherten Umweltenergie. Ein strombetriebener Prozess hebt die aufgenommene Energie auf ein ausreichendes Temperaturniveau an. Diese Heiztechnik ist sinnvoll, wenn neben der Heizungssanierung die energetische Qualität des Hauses insgesamt verbessert wird. Ansonsten ist der Temperaturunterschied zwischen Energiequelle und des Heizsystems zu hoch und der Einsatz ineffizient.
- Öl- oder Gasbrennwertheizungen bieten eine kompakte Technik und die vergleichsweise günstigste Möglichkeit einer Heizungsmodernisierung. Sie nutzen mit bis zu 98 Prozent die eingesetzten Brennstoffe fast restlos aus, da die im Abgas gespeicherte Wärme rückgewonnen wird.
- Holzheizungen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Holzvergaserkessel sorgen mit einer besonderen Brennertechnologie für eine effektive und fast rückstandslose Feuerung. Pellet-Heizungen arbeiten vollautomatisch und ein Jahresvorrat kann durch den hohen Energieinhalt der Pellets platzsparend gelagert werden.
- KWK-Anlagen (Kraftwärmekopplung) sind ideal, wenn der Wärmebedarf im Haus sehr groß ist. Diese Anlagen produzieren Strom und Wärme zur Selbstversorgung und arbeiten bei langen Laufzeiten besonders wirtschaftlich.
- Solar- und Photovoltaik-Anlagen nutzen kostenfreie und erneuerbare Energien. Dadurch entstehen kaum Verbrauchskosten.
- Hybridheizung kombinieren mehrere Heizsysteme. Häufig wird eine Öl- oder Gasbrennwertheizung mit einer Solarthermie gekoppelt. Die Energie wird dann so lange wie möglich aus kostenfrei verfügbaren Energiequellen gezogen und die Gas- oder Ölheizung sichert darüber hinaus die Wärme im Haus.
KfW-Förderung bei Sanierung
Abhängig vom Umfang und der Art der Heizungssanierung können auf Hauseigentümer erhebliche Kosten zukommen. Der Staat bezuschusst Sanierungen dieser Art daher mit zinsgünstigen Darlehen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder mit einmaligen Zuschüssen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Artikel “KFW Förderprogramme“ finden Sie hierzu detaillierte Informationen.
Heizungshersteller und Energieberater
Privatpersonen sind mit der Auswahl der richtigen Heizung und dem passenden Hersteller häufig überfordert. Hier springen Energieberater ein. Sie informieren über die jeweiligen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Heizsysteme und kennen die Hersteller. Diese reichen von Buderus über Viessmann bis hin zu Brötje, die auf ihrer Internetseite für Kunden und Handwerker praktische „kurzerklärt-Tutorials“ zu den Heizungsfunktionen anbieten.
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