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Möglichkeiten zur Energieeinsparung: Moderne Heizungen richtig einstellen

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Berlin (dapd). – von Katja Fischer — Viele Hausbesitzer investieren zwar in neue Heizungen, nutzen sie dann aber nicht optimal. Damit verschenken sie Möglichkeiten zur Energieeinsparung. „Meist ist ihnen das aber gar nicht bewusst“, sagt Peter Kafke von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. „Sie verlassen sich auf Heizungsbauer und Installateure. Die stellen die Heizungen aber oft nicht richtig ein.“

Moderne Heizungen sind komplizierte Anlagen, für deren Programmierung schon mehr als ein paar technische Grundkenntnisse notwendig sind. „Es gibt zwei Ebenen“, erläutert Kafke. Ein Bereich ist dem Heizungsbauer vorbehalten. Er ist kennwortgeschützt und kann vom Besitzer der Heizung nicht beeinflusst werden.

Aber der Hausherr selbst hat auch Möglichkeiten für individuelle Anpassungen. Doch viele Laien sind damit überfordert. „Die Bedienungsanleitungen sind oft so kompliziert, dass nur versierte Computernutzer damit zurechtkommen.“

Moderne Heizungen:  Für manchen Handwerker zu kompliziert

Also muss sich der Durchschnittskunde auf den Fachbetrieb verlassen, der seine neue Heizungsanlage einbaut. Von diesem kann er eigentlich erwarten, dass sie maßgenau an sein Haus angepasst wird. Doch in der Praxis sei der überwiegende Teil der Anlagen deutlich zu groß dimensioniert, sagt Klafke. „Bei vielen ist die Leistung doppelt so hoch, wie es eigentlich notwendig wäre.“ Außerdem würden die Möglichkeiten der individuellen Regelung nur ungenügend genutzt.

„Nachtabsenkungen sowie Sommer- und Winterzeiten werden falsch eingestellt“, weiß der Experte. Viele Kessel würden gar nicht individuell angepasst, sondern blieben in der allgemeinen Werkseinstellung, wohl in der Annahme, dass damit nicht viel falsch zu machen ist. Aber das koste wertvolle Energie. Und der Kunde, der sich auf die fachliche Kompetenz des Handwerkers verlässt, bemerkt vielleicht erst bei der nächsten Energieabrechnung, dass etwas nicht stimmt. Wenn er es überhaupt bemerkt.

Die Verbraucherzentralen raten Hausbesitzern, vor der Installation der neuen Heizung mit dem Handwerker detailliert zu besprechen, welche Temperaturen zu welchen Zeiten in allen Räumen erreicht werden sollen. „Wenn dann nachts die Heizung läuft, obwohl sie eigentlich ausgestellt sein müsste, darf man das nicht hinnehmen“, sagt Kafke.

Ebenso unakzeptabel sei es, wenn die Heizung gluckert oder andere störende Geräusche macht. Auch wenn einige Heizkörper im Haus kühl bleiben, während andere fast glühen, laufe die Heizung falsch. Ihr fehle die hydraulische Optimierung. „Diese ist unbedingt nötig bei der Installation einer neuen Heizung. Aber in der Praxis sind lediglich etwa zehn Prozent der Heizungen hydraulisch abgeglichen. Es ist ein relativ komplizierter Prozess, den viele Handwerker nicht beherrschen“, weiß Kafke aus Erfahrung.

Heizungsanlage: Verbraucherzentrale bietet Brennwert-Check

Beim hydraulischen Abgleich stimmt der Heizungsfachmann Heizungspumpe, Heizleitungen und Heizkörper exakt auf den Wärmebedarf der Räume ab. Ohne diese Regelung würde sich das Heizwasser auf dem Weg des geringsten Widerstands im Rohrsystem verteilen. Das heißt, durch lange, dünne Rohre würde weniger Wasser fließen als durch kurze und dicke. Einzelne Räume bekämen dadurch zu viel Heizwasser ab, andere viel zu wenig und würden trotz laufender Heizung nicht richtig oder nur sehr langsam warm.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt, sich für einen hydraulischen Abgleich mehrere Angebote machen zu lassen und Referenzen einzuholen. „Am besten ist es, schriftlich aufzulisten, was genau gemacht werden soll“, sagt Kafke.

Hausbesitzer, die ihre Heizungsanlage – egal ob neu oder schon einige Jahre in Betrieb – auf einen energiesparenden Stand bringen wollen, können sich einen Energieberater der Verbraucherzentrale ins Haus holen. Beim sogenannten Brennwert-Check wird die Heizungsanlage geprüft, angefangen von der Kondensatmenge über die Kesselleistung bis hin zur Dämmung der Rohre.

„Diese Beratung kostet 45 Euro. Sie wird bundesweit angeboten und schafft für die Verbraucher Klarheit darüber, was ihre Heizanlage tatsächlich leistet und welche Reserven noch in ihr stecken“, betont Kafke.

dapd.djn/T2013011601689/kaf/K2120/mwo