Hamburg (dapd). Sägen, Hämmern und Bohren sind des Heimwerkers liebste Tätigkeiten. „Doch beim häuslichen Werkeln und Basteln kann viel schiefgehen, wenn man nicht richtig vorbereitet ist“, warnt Susanne Woelk von der Aktion „Das Sichere Haus e.V.“ (DSH). Hobbybastler schätzten ihre Projekte und sich selbst häufig falsch ein. Kraft- und Zeitaufwand seien meist höher als gedacht, man gerate in Stress, werde unachtsam und hektisch. „Das erhöht die Unfallgefahr enorm.“
Schadstoffe: Asbest in alten Häusern
Die DSH-Expertin empfiehlt, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen und alles gut vorzubereiten. Dazu gehöre zum Beispiel eine Einkaufsliste mit allen nötigen Hilfsmitteln. „Nichts ist stressiger, als mittendrin noch in den Baumarkt fahren zu müssen“, betont Woelk. Zudem sollte man sich genügend Hilfe von Freunden oder von der Familie holen. Handelt es sich um die Renovierung eines Altbaus, ist außerdem der Rat eines Schadstoff-Experten wichtig. „Denn alte Häuser können noch mit dem gesundheitsschädlichen Material Asbest gedämmt sein“, sagt die Sicherheitsexpertin. Heimwerker unterschätzen in Unkenntnis der Gefahren im Haushalt häufig ihr eigenes Unfallrisiko.
Unfallgefahr – Elektrische Werkzeuge
Elektrische Geräte sollten in einem technisch einwandfreien Zustand sein. Kabel und Verbindungsstellen muss man deshalb regelmäßig auf Brüche untersuchen. „Ist die Isolierung schadhaft und sind bereits blank liegende Drähte zu sehen, darf man das Gerät nicht einsetzen. Es besteht andernfalls Lebensgefahr durch einen Stromschlag.“ Vor dem ersten Einsatz eines neuen oder auch gebraucht gekauften Geräts stehen die Lektüre der Bedienungsanweisung sowie ein erster Funktionstest. „In manchen Baumärkten gibt es Kurse, in denen man den Umgang mit elektrischem Werkzeug üben kann“, sagt die Expertin. Nach der Arbeit wird das Werkzeug ordnungsgemäß gereinigt und sicher und für Kinder unzugänglich verstaut.
Heimwerker: Ohren, Augen, Hände und Füße schützen
Wichtig ist ein geeigneter Schutz für Ohren, Augen, Hände und Füße vor den Unfallgefahren. Beim Arbeiten mit lösungsmittelhaltigen Lacken und Farben beispielsweise ist nach Aussage von Woelk eine dichte Atemschutzmaske erforderlich. Festes Schuhwerk ist ein Muss für Heimwerker. „Eng anliegende Kleidung ist ebenso wichtig, damit sie sich nicht in Geräten verheddern kann“, sagt die DSH-Geschäftsführerin.
Benutzt man eine Leiter, sollte man dabei immer eine Hand frei haben, um sich festhalten zu können und die Unfallgefahr zu reduzieren. Eine Stehleiter dürfe man auf keinen Fall als Anlegeleiter verwenden. Und noch ein Tipp: „Die Kunststoffüberzüge an den Füßen der Leiter scheuern mit der Zeit ab und es besteht Rutschgefahr. Daher sollte man die Füße regelmäßig checken.“
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