Berlin/München (dapd). Zu Beginn des Herbstes sucht der asiatische Marienkäfer einen warmen Unterschlupf zum Überwintern. In großen Schwärmen wandern die Insekten dann am liebsten auf Wärme abstrahlende Häuserwände und klettern auch ins Haus. „Wer jetzt noch keine Käfer hat, wird dieses Jahr höchstwahrscheinlich auch keine mehr bekommen, da sie sich schon eingenistet haben“, sagt Judith Brettmeister von der Initiative „Aktion Tier – Menschen für Tiere e.V.“ in München.
„Bei Befall sieht die Mauer aus wie von einem roten Teppich überzogen“, erläutert die Expertin. Um die Tiere vom Eindringen ins Haus abzuhalten, sollte man daher Fenster und andere Öffnungen sowie Luftschächte mit Insektennetzen schützen. Ritzen oder schlecht sitzende Fensterrahmen dichtet man möglichst ab.
Marienkäfer nicht zerdrücken
Sind die Käfer bereits ins Haus gelangt, dürfe man sie auf keinen Fall zerdrücken oder anderweitig unter Stress setzen, sagt Brettmeister: Sie sonderten ein orangefarbenes Sekret ab, das dauerhafte Flecken auf Möbeln und Polstern hinterlasse. „Die Tiere kehrt man am besten mit dem Handfeger auf eine Schaufel und setzt sie möglichst weit vom Haus entfernt in einem Gebüsch aus.“
Der ursprünglich für die Schädlingsbekämpfung eingeführte asiatische Marienkäfer sehe dem heimischen Glückskäfer – auch Siebenpunkt-Käfer genannt – sehr ähnlich. Da die asiatische Art aber robuster sei, sich unter anderem auch von Glückskäferlarven ernähre und kaum Fressfeinde habe, vermehre sie sich seit Jahren explosionsartig und kreuze immer häufiger beim Menschen zu Hause auf. Die Expertin betont aber: „Die asiatischen Marienkäfer sind weder gefährlich für den Menschen noch schädigen sie das Mauerwerk. Sie sind einfach nur lästig, wenn sie in solchen Massen im Haus auftauchen.“
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