– von Claus-Peter Tiemann – Die anhaltende Kältewelle hat den Heizölpreis auf den höchsten Stand der vergangenen Jahre getrieben. Auch die Kosten für Benzin und Diesel steigen kräftig. Angesichts hoher Rohölpreise ist ein schneller Rückgang nicht abzusehen.
Nachdem 2011 für Heizölkunden mit einem Durchschnitt von 85 Cent pro Liter (bei Abnahme von 3.000 Litern) bereits das teuerste Jahr aller Zeiten war, kletterte der Preis diese Woche auf rund 93 bis 95 Cent. Das ergab die wöchentliche Preiserhebung des Hamburger Fachdienstes EID, die am Freitag veröffentlicht wurde. Damit sei der Preis „nicht mehr weit entfernt“ von der bisherigen Rekordmarke vom Sommer 2008.
Viele Heizölkunden hatten im Herbst mit dem Nachkaufen gewartet, weil auch damals die Preise schon hoch waren und sie mit ihren Rest-Vorräten über den Winter kommen wollten. Dieser Plan ging aber nur im milden Januar auf.
Der eisige Februar dagegen ließ viele Tanks leerlaufen, wie der EID mitteilte. In manchen Regionen müssten die Kunden drei bis vier Tage auf Nachschub warten, denn auch die Brennstoffhändler hätten Probleme: Zahlreiche Zwischenläger gerade in Süddeutschland waren zugefroren, denn Heizöl ist anders als Diesel nicht für tiefen Frost präpariert. Die Tanklaster müssen weitere Wege fahren.
Der Preis für Superbenzin stieg auf 1,58 Euro pro Liter, der für Diesel auf 1,48 Euro pro Liter. Mit fast 118 Dollar pro Barrel (159 Liter) war Rohöl diese Woche so teuer wie zuletzt im Sommer 2011. Am Freitag aber drückten die Sorgen der Händler wegen der Griechenlandkrise auch den Ölpreis, er fiel um fast zwei Dollar auf 116,50 Dollar pro Barrel für Nordseeöl.
dapd.djn/ti/mwa