Bremen (ddp). Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Gerd Billen, fordert wegen des massiv gestiegenen Beratungsbedarfs der Bevölkerung eine Verdoppelung der Beratungsstellen und viermal so viel Budget. «Bundesweit bräuchte man statt der bisher 180 rund 400 Beratungszentren, um zumindest in jedem Mittelzentrum die Chance zu haben, sich ausreichend zu informieren», sagte Billen dem «Kurier am Sonntag» in Bremen laut Vorabbericht.
«Das würde 240 Millionen Euro pro Jahr kosten. Viel Geld. Aber es wäre gut investiert», zeigte sich Billen überzeugt. Derzeit bekämen die Verbraucherzentralen 65 Millionen Euro. 50 Prozent davon gäben die Länder, zehn Prozent kämen vom Bund. Billen rechtfertigt seine Forderung mit dem zuletzt stark gestiegenen Beratungsbedarf vor allem durch die Finanzkrise.
Der Verbraucherchef sagte weiter, die Investition in mehr Beratung und Information wäre gut angelegtes Geld. Allein durch schlechte Beratung in Finanz- und Versicherungsfragen gingen den Deutschen jährlich 20 bis 30 Milliarden Euro durch die Lappen. Auch die Wirtschaft sollte die zusätzlichen Mittel mitfinanzieren. «Die Branchen, die vom Wettbewerb profitieren, sollen sich auch an der Beratung beteiligen. Das muss nicht alles über Steuergelder geschehen», erläuterte er.
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