Wiesbaden (ddp). Das Hessische Verbraucherschutzministerium warnt vor dem Verzehr der Gemüsepflanze Okra. Bei Kontrollen am Frankfurter Flughafen seien bei Schoten aus Indien, Jordanien und Kenia weit überhöhte Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt worden, teilte das Ministerium am Dienstag in Wiesbaden mit. Staatssekretär Mark Weinmeister (CDU) forderte die Importeure auf, keine mit Pestiziden belasteten Okra mehr einzuführen.
Man habe die Importeure bereits mehrfach auf die Belastungen hingewiesen. «Ein Geschäftemachen auf dem Rücken der Gesundheit des Verbrauchers ist im höchsten Maße verwerflich», sagte Weinmeister: Da die Importeure «nicht hören» wollten, spreche man jetzt eine Warnung aus. «Es ist nicht hinnehmbar, dass wir strenge Kontrollen durchführen und sich die Situation nicht ändert», ergänzte er.
Bei der Hälfte der aus Indien stammenden Okra seien vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) Pflanzenmittelrückstände festgestellt worden. Bei jordanischen Okra waren fast ein Drittel der entnommenen Proben mit überhöhten Rückständen belastet. Laut Weinmeister sind in den untersuchten Okra-Proben insgesamt zwölf verschiedene Pflanzenschutzmittel gefunden worden. Die Mehrzahl der Proben wies mehr als einen Rückstand über den Höchstmengen auf.
Hessen habe die EU-Kommission wiederholt aufgefordert, Einfuhrbeschränkungen für Okra zu erlassen, damit jede ankommende Sendung an den Grenzeingangskontrollstellen überprüft werden könne. Bisher habe Brüssel aber keine entsprechenden Maßnahmen erlassen. So könnten Okra-Sendungen zum Teil auf andere Flughäfen innerhalb der EU umgeleitet werden, sagte Weinmeister.
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