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Vögel im Garten: Piepmätze baden gern geschützt

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– von Dagmar Thiel –  Wenn es trocken und heiß ist, freut sich nicht nur der Mensch über eine Abkühlung. Auch Vögel sind für Wasserstellen dankbar. „Was das Vogelhäuschen im Winter ist, ist die Vogeltränke im Sommer. Hier können Vögel ausruhen, trinken oder auch ein Bad nehmen. Und der Mensch hat die Möglichkeit, seine gefiederten Besucher ausgiebig zu beobachten“, sagt Gartenarchitektin Ursula Barth, Autorin des Buches „Traumhafte Wassergärten“ (Callwey-Verlag 2010).

Eine Tränke kann nicht nur im Garten, sondern auch auf der Terrasse oder dem Balkon aufgestellt werden. Die Bandbreite ist groß: Vom einfachen Suppenteller bis zum Kunstwerk aus Naturstein nehmen die Tiere viele Gefäße dankbar an. Dürfte für Vögel die Zweckmäßigkeit Vorrang haben, können schmucke Tränken für Menschen ein echter Blickfang sein. „Am schönsten kommen Vogeltränken zur Geltung, wenn sie in eine Pflanzfläche integriert sind oder sich dieser unmittelbar angliedern“, rät Ursula Barth. Wichtig sei immer ein breiter Rand um die Wasserstelle, um den Vögeln ausreichend Platz zum Aufsetzen zu bieten. Damit sie Halt finden, sollte das Material eine gewisse Rauigkeit besitzen. Das Wasser darf an der tiefsten Stelle nicht mehr als fünf bis zehn Zentimeter hoch stehen und die Sohle der Tränke auch nur ganz flach abfallen.

Tränke täglich reinigen

Die Auswahl an Vogeltränken im Handel ist groß. „Naturstein ist eines der schönsten Materialien für Vogeltränken. Findlinge mit einer Kuhle werden hier ebenso verwendet wie schön bearbeitete Werksteine, die zum kleinen Kunstwerk werden können“, sagt Gartenarchitektin Ursula Barth. Aber auch aus Keramik finde man häufig ansprechende Stücke.

Egal ob edel oder zweckmäßig, Vogeltränken müssen auf jeden Fall jeden Tag gereinigt werden. Andernfalls können sich Erreger wie Salmonellen oder Trichomonaden schnell vermehren. „Täglicher Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen gehören zum Pflichtprogramm des verantwortungsvollen Vogelfreundes“, erklärt Stephan Zirpel, Geschäftsführer des Naturschutzbundes (NABU) in Hamburg. Allerdings sollten keine chemischen Präparate zur Desinfektion verwendet werden, kochendes Wasser reiche vollkommen. Als Alternative könnten auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. „Wenn eine Tränke 24 Stunden am besten in der Sonne trocken steht, sind die Parasiten tot“, sagt Naturschützer Zirpel.

Schutz vor Katzen und anderen Jägern

Vogeltränken sollten nicht nur schön aussehen, sondern vor allem auch sicher sein. Deshalb steht die Tränke am besten auf einem gut einsehbaren Platz und nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen. „Auch Jäger wie die Hauskatzen merken sehr schnell, dass es sich lohnt, in der Nähe einer Vogeltränke oder eines Badeplatzes auf Beute zu lauern“, warnt Gaby Schulemann-Maier, die das Internetportal Wildvogelhilfe.org in Düsseldorf betreibt.

Sie empfiehlt deshalb hängende Tränken, in denen Vögel in Ruhe trinken oder baden können, ohne gleich erbeutet zu werden. „Beim Anbringen einer solchen Vogeltränke sollte man jedoch bedenken, dass sie nicht zu hoch hängen darf. Im Sommer muss das Wasser mitunter mehrmals täglich gewechselt oder nachgefüllt werden, was am besten ohne Leiter machbar sein sollte“, rät Schulemann-Maier. Nach der Erfahrung der Vogelschützerin nehmen die Tiere solche hängenden Konstruktionen nicht nur im Hochsommer dankbar an.

Übrigens baden Vögel auch gerne im Sand, was ihnen gegen Parasiten hilft. Feinen Sand in einer flachen Schale nutzen die Piepmätze dann für ein ausgiebiges Bad.

dapd/thi/esc