Hamburg (ddp). Händler und Hersteller in der EU müssen künftig möglicherweise länger als bisher für Mängel an ihren Produkten haften. Zum Schutz der Verbraucher wollen einige Mitgliedsstaaten die Gewährleistungsfrist von zwei Jahren auf vier Jahre bei langlebigen Gütern verdoppeln, wie die «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Dokumente des Ministerrates berichtet.
Noch ist den Angaben zufolge nicht definiert, was langlebige Güter sein sollen – laut EU-Diplomaten könnte das Autos betreffen, möglicherweise auch Fernseher und Haushaltsgeräte. Frankreich wolle sogar die im eigenen Land geltende Gewährleistung für zehn Jahre bei versteckten Mängeln – etwa bei einem im Haus eingebauten Rohr, das nach Jahren platzt – europaweit durchsetzen, hieß es in Brüssel.
Sollten sich die EU-Länder mit dem Vorstoß durchsetzen, fürchten Händler und Hersteller in Deutschland hohe Kosten in Milliardenhöhe. Unter den EU-Staaten wird derzeit dem Blatt zufolge noch auf Expertenebene über die Verschärfung diskutiert.
Deutsche Wirtschaftsvertreter schlagen aber bereits Alarm. «Die Umstellung wäre ein langwieriger und teurer Prozess», sagte Christian Groß, Justiziar des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
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