Der Trend zum Wochenendhaus – was Sie über den Erwerb einer Ferien-Immobilie wissen sollten!
Viele Stadtbewohner träumen von einem Wochenendhaus am Meer oder auf dem Land. Wenn die richtige Immobilie gefunden ist müssen sich die neuen Hausbesitzer entscheiden, ob sie kaufen, pachten oder ein Urlaubsdomizil selbst bauen wollen. Was ist beim Kauf eines Wochenendhauses zu beachten und welche Vorschriften sollten zukünftige Eigentümer kennen?
Was muss beim Kauf eines Ferienhauses beachtet werden?
Am Wochenende und im Urlaub zieht es viele Großstädter aufs Land. Gestresste Stadtbewohner wollen ihre freie Zeit in Ruhe auf der eigenen Terrasse mit Blick auf das Meer genießen anstatt in der lärmenden Großstadt unter Luftverschmutzung zu leiden. Moderne Ferienimmobilien werden vielerorts zum Kauf angeboten. Gemäß einer Umfrage denken circa 24 Prozent der Deutschen über den Erwerb eines Hauses auf dem Land oder in einem Feriengebiet nach. Fachleuten zufolge müssen sie dabei mit Kaufpreisen zwischen 200.000 und 300.000 Euro kalkulieren. In stark nachgefragten Urlaubsregionen werden auch deutliche höhere Preise verlangt. In einigen Ostseebädern in Mecklenburg-Vorpommern sind Ferienhäuser für einen Kaufpreis zwischen 229.000 und 337.000 Euro auf dem Markt. Allerdings dürfen Interessenten für diesen Preis keinesfalls Luxus erwarten. Die meisten Immobilien verfügen lediglich über 40 bis 50 Quadratmeter Wohnfläche.
Kaufnebenkosten einkalkulieren
Wer sich nach günstigen Kaufmöglichkeit umsehen möchte, findet in Nordseenähe für Einstiegspreise ab 100.000 Euro einige Objekte, die allerdings in manchen Fällen renovierungsbedürftig sind. Zu diesem Zweck wird häufig ein Kredit aufgenommen. Manche Geldinstitute berechnen dafür einen hohen Zinssatz. Finanzexperten empfehlen deshalb einen Vergleich unterschiedlicher Kreditgeber, wodurch sich viel Geld sparen lässt. Mit Hilfe eines Kreditrechners, wie vom Unternehmen Verivox angeboten, können die Kosten für den Kredit genau kalkuliert werden. Anschließend wird der geeignete Kredit einfach online beantragt. Nach Angaben von Immobilienmaklern suchen viele Käufer ein Wochenendhaus, das nicht mehr als 20 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt liegt. Der Markt für Bestandsimmobilien im Umkreis der Großstädte ist allerdings überschaubar und wird der tatsächlichen Nachfrage nicht gerecht. Gute Objekte sind Mangelware, denn Häuser auf dem Land werden häufig innerhalb einer Familie vererbt und nur äußerst selten verkauft. Fachleute raten Interessenten deshalb, nicht nur in der Tagespresse oder im Internet, sondern ebenfalls vor Ort gezielt nach Verkaufsschildern zu suchen. Beim Erwerb eines Ferienwohnsitzes müssen ebenfalls Kaufnebenkosten von circa 15 Prozent einkalkuliert werden.
Zweitwohnungssteuer oder Kurtaxe?
Von manchen Gemeinden wird zusätzlich eine Zweitwohnungssteuer in einer Höhe von circa 10 Prozent der entsprechenden Jahreskaltmiete gefordert. Besitzer von Schrebergärten mit Gartenlaube müssen keine Zweitwohnungssteuer entrichten, teilte das Bundesbauministerium mit. Diese Regelung gilt nur, wenn die Fläche der Gartenlaube maximal 24 Quadratmeter beträgt und die Räumlichkeiten nicht zum ständigen Wohnen benutzt werden. Wenn sich das Ferienhaus in einem Urlaubsgebiet befindet, wird außerdem eine Kurtaxe fällig. Ausschlaggebend für die Berechnung ist das Vorhandensein des Wasser- und Stromanschlusses, das aus dem Ferienhaus eine vollwertige Immobilie macht. Wer die hohen Kosten scheut, kann einen Ferienwohnsitz mieten oder pachten. Allerdings ist hier ebenfalls Vorsicht angebracht, denn der Hausbesitzer kann auf seinem Kündigungsrecht bestehen und Pächtern unter Beachtung der gesetzlichen Kündigungsfrist kündigen. Eine weitere Möglichkeit an ein Ferien-Eigenheim zu gelangen ist der Eigenbau. Dafür ist es zunächst notwendig ein geeignetes Grundstück zu finden und eine Baugenehmigung zu beantragen. Gerade in Feriengebieten ist diese nicht immer einfach zu bekommen. Ein totales Bauverbot gibt es beispielsweise in Hochwasserschutzgebieten. Wenn das zu bebauende Grundstück noch nicht erschlossen ist, kommen Kosten für Elektro- und Wasseranschluss sowie für Zufahrtswege auf den Bauherren zu. Dabei können bereits bei einem kleinen Bungalow bis zu 15.000 Euro fällig werden. Beim Fehlen eines kommunalen Wasseranschlusses muss zudem ein Brunnen gebohrt werden.